Archive for the 'Barmblog auf Reisen' Category

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War weg. War schön.

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Mal ganz ehrlich: Ist schon ziemlich ätzend, für eine Tagung zum Tegernsee zu fahren, und dann bei dieser Aussicht aus dem Auto zu steigen. Hatte dann aber ein paar schöne Tage in Bayern diese Woche, auch wenn’s wettermäßig eher bescheiden war.

Mein persönlicher Taxifahrer

Nach dem langen Abend mit dem Essen bei der gemeinsamen Freundin sitzen S. und ich auf der Straße und warten „ca. 8 Minuten“ auf das Taxi. In angenehmer Erinnerung meiner letzten Taxifahrt erzähle ich S. von dem sympathisch schrulligen und unaufgeregtem Fahrer, der nicht mit konstant 90 km/h durch die Stadt preschte, sondern angenehm fuhr und fließend Deutsch sprach.

Karma hin, Bestimmung her: S. stieg zuerst zuhause aus, wir fuhren weiter bis zu mir. Kurz vor dem Aussteigen fiel mir auf: dieselbe Fistelstimme, dasselbe Foto des Fahrers als Wolle Petry-Double klebte an derselben ungewöhnlichen Stelle unter dem Gebläse an der rechten Vordertür wie zwei Wochen vorher.

Ich: Entschuldigung, aber kann es sein, dass Sie mich vor zwei Wochen schonmal von Eimsbüttel aus nach Hause gefahren haben?

Taxifahrer: Ja klar, jetzt, wo Sie’s sagen. Wir sind über den Rübenkamp gefahren, anders als Sie sonst fahren würden.

Bitte, wie klein ist die Welt? Ich habe mich mit einem völlig ernst gemeinten „Bis zum nächsten Mal“ von meinem Chauffeur verabschiedet.

So ist er, der Mehdorn

Aus Rache über die Warnstreiks der GDL, in der Lokführer und Zugbegleiter organisiert sind, lässt die Bahn ihre Zugchefs nicht nur die Liste der Anschlusszüge auf Englisch runterrattern, sondern zwingt die Leute auch noch, die Höhepunkte der Speisekarte aus dem Bordrestaurant zu übersetzen.

Die Dusselige Kuh, Frau Dokter und ich

Samstag morgen wachte ich nicht nur durch den Kater auf, sondern auch durch das Klingeln an der Tür. Die Post! Juchu! Meine neue Kamera ist da! Doch was mache ich nun mit dem feinen neuen Gerät? Raus an die Luft natürlich, eine Foto-Safari. Mit wem? Mit der Freundin Frau Dokter, die schon seit längerem begeistert fotografiert und deren Island-Fotos hier schon mal empfohlen wurden. Sie ist genau die richtige für eine Fahrt ins Hamburger Umland.

Am Sonntag dann eine kleine Landpartie gemacht. Immer unter dem Regen durch in Richtung Osten, zum Pumpspeicherwerk in Geesthacht. Die einzige, die nicht so wollte wie wir, war das Navi-System in ihrem Auto. Mit allen Mitteln wollte es verhindern, dass wir die Stadt verlassen. Nachdem wir uns dem Befehl verweigert hatten, zur falschen Zeit in die Sierichstraße zu fahren, wurden wir mit einer Riesenrunde Eppendorf bestraft. Aber auch sonst geizte das Gerät nicht mit superschlauen Hinweisen, wie zum Beispiel die nahezu konstante Ermahnung, doch bitte die Höchstgeschwindigkeit zu beachten. So eine dusselige Kuh! Wir straften sie mit Nichtbeachtung. Wenn ich mal ein Auto haben sollte, dann eins mit Navi. Und zwar nur, um ständig anders zu fahren, als das Gerät vorgibt und jemandem zu haben, dem man widersprechen kann, ohne dass sie nachtragend ist.

In Geesthacht dann vom Elbufer bis zum Speichersee durch den Wald gewandert. Verschiedene Regenschauer machten uns nichts aus. Praktisch beim Fotografieren zu zweit: Einer hält den Schirm, der andere fotografiert. Wir waren sogar zu dritt: Die dusselige Kuh half uns zwar nicht weiter, aber selbst im Rucksack murmelte sie noch ihre blöden Hinweise ob irgendwelcher berechneten Routen. Immerhin warf sie uns nicht mehr vor, dass wir zu schnell seien.

Bin zu der nicht unerwarteten Erkenntnis gekommen, dass mir das Fotografieren nach wie vor sehr viel Spaß macht. Nach fünf Jahren mit einer kleinen Kompaktkamera ist es eine wohltuende Abwechslung, mal wieder eine Spiegelreflex in der Hand zu haben. Ist zwar schwer, ist zwar sperrig, aber es ist schon eine andere Art zu fotografieren. Die Möglichkeiten der kleinen Ixus waren doch irgendwie ausgereizt.

Vor dem Heimweg haben wir uns weiter ostwärts nach Lauenburg bewegt, um pflichtgemäßen Sonntagsnachmittagskuchen zu verzehren. Diesen Ort kannte ich bisher auch nicht, ist aber ganz schön. Zumindest die Altstadt. Eine Kollegin sagte zwar, der Ort vergreise massiv, aber das Eckchen an der Elbe ist sehr hübsch und heimelig. Aber hier leben? Nein Danke.

Geesthacht/Lauenburg

Kann also sein, dass es hier demnächst mehr Bilder zu sehen gibt. Flickr ist ja gerade nicht so sehr en vogue, gute Gelegenheit, mal Picasaweb auf den Zahn zu fühlen. Wer jetzt sagt, dass Google auch zensiert (wenn auch nicht bei uns) ist doof und soll mir einen besseren Vorschlag unterbreiten.

Neues Vorurteil dringend gesucht

Mist. Mein Vorurteil ist kaputt. Bislang bin ich durchs Leben gestiefelt in dem festen Glauben, dass Frankfurt eine total doofe Stadt ist. Kaum, dass ich mal zwei Wochen dort bin und ein paar schöne Frühsommertage am Main verbringe, kann ich mich des Eindrucks nicht erwehren, dass die Stadt gar nicht so übel ist, wie ich immer dachte. Sie besteht gar nicht nur aus Flughafen, Hauptbahnhof, Hochhäusern und Offenbach.

Ich habe einige nette Stadtteile erkundet, feine Lokale entdeckt und mich mit den lokalen Spezialitäten angefreundet. Apfelwein ist eine gute Alternative zu Bier (und durch den Blauen Bock viel zu negativ konnotiert), Grüne Soße ist lecker, sogar Handkäs mit Musik habe ich in den letzten Wochen gleich zweimal probiert und fand es nicht so schlecht. Dazu einige sehr nette Kollegen kennen gelernt. Hat alles viel Spaß gemacht.

Hat jemand ein neues Vorurteil für mich?

Straight outta Bockenheim

Gestern um diese Zeit habe ich mich noch gefreut, weil das Hotel, in dem ich dieser Tage wohne, ein offenes WLAN hat, sodass ich auch abends noch vor dem Rechner sitzen kann. Die Freude währte nicht lange: Als die Kollegen und ich vom Essen zurückkamen, wollte mich das WLAN nicht mehr. Angefixt hat es mich, vermutlich muss ich für den nächsten Schuss zahlen. Aber was erwarte ich auch, bin ja in Frankfurt, der Mutterstadt des Drogenumschlags.

Frankfurt scheint aus mehr zu bestehen als Hochhäusern, Banken und Flughafen. Zum Teil wurde mir das ja schon vor drei Wochen nahe gebracht, als die K. und ich einen Abend in Sachsenhausen verbracht haben und mir das erste Mal Apfelwein und Handkäs mit Musik vorgesetzt wurde. Gestern abend sind wir durch Bockenheim gelaufen und in einer Tapas-Bar gelandet, die ganz vorzüglich war. Irgendwann traue ich mich in einer solchen Situation auch mal, auf Spanisch zu bestellen. Wofür lerne ich das schließlich?

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Für morgen haben wir uns einen besonderen Spaß ausgedacht: Am Tag vor Himmelfahrt ohne Platzreservierung von Frankfurt nach Hamburg zu reisen. Mir wird jetzt schon schlecht

Out of Barmbek

Rein beruflich verschlägt es mich diese Woche in die Mutterstadt, die seit ein paar Wochen nicht mehr meine Heimtstadt ist, zumindest habe ich hier keinen zweiten Wohnsitz mehr.

Was ich hier auch nicht habe, ist ein vernünftiger Internet-Zugang. Mein Macbook Nikita liegt zwar in der Wohnung der Mutter, in der ich die nächsten Tage verbringen werde, aber dank des gut eingespielten Schuld-in-die-Schuhe-Schiebens des Ex-Monopolisten und der neu angetretenen Telefon-Firmen wird der DSL-Anschluss erst morgen gelegt. So sitze ich in der Stadtbücherei („Bücherhalle“ für alle Hamburger) und versuche, auf dem öffentlichen PC ein wenig meine Mails und das Blog zu pflegen.

Wann habe ich das letzte Mal einen Röhrenmonitor benutzt? Ich kann mich ehrlich nicht mehr dran erinnern. Außerdem erinnere ich mich nicht mehr dran, wann ich zuletzt eine völlig grottige Kiosk-Software benutzt habe. Die Firma MSC Elektronische Bauelemente GmbH (www.msc-elba.de) hat es tatsächlich geschafft, mir vor Augen zu führen, dass ein standardkonformer Web-Browser keine „Commodity“ ist, also kein Gebrauchsgut, das man als gegeben hinnehmen kann.

Abgesehen davon ist es hier mal wieder ganz nett, auch wenn es sehr seltsam ist, zum Arbeiten in diese Stadt zu kommen. Sonst bin ich hier zum Verbringen freier Tage, zum Besuch der Familie und von Freunden. Aber Arbeit? Zudem ist es ein ganz komisches Gefühl, in die neue Wohnung der Mutter zu kommen. Bislang habe ich die Wohnung nur im unmöblierten Zustand gesehen. Jetzt ist es schon ein wenig seltsam, die ganzen Möbel in einem neuen Kontext zu sehen, besonders, weil die Mutter diese Woche gar nicht zu Hause ist und ich dort alles allein entdecken muss. Ist aber schön geworden, hat sie sehr fein eingerichtet. Es fehlt zwar gegenüber vorher ein Zimmer, aber dafür wohnt ja auch ein Bruder weniger dort. Es fällt gar nicht so sehr auf, dass gegenüber vorher dreißig Quadratmeter fehlen, die Vertrautheit der Möbel und des Einrichtungsstils macht da einiges wett.

Wenn’s also in den nächsten Tagen ein wenig spärlich wird mit Neuigkeiten hier, bitte ich das zu entschuldigen. Nochmal tue ich mir diesen Stadtbücherei-PC nicht an.

Mit dem Passwort OROWK6-PSBUQ kann man in der Stadtbücherei Düsseldorf noch ca. acht Minuten Internet nutzen. Go for it.

Revanchistischer Exkurs: Weltherrschaft in der Touristikbranche

Die deutsche TUI will mit der britischen First Choice fusionieren, nachdem letzte Woche die Karstadt-Tochter Thomas Cook ankündigte, mit der ebenfalls britischen Mytravel zusammengehen zu wollen. Damit sollten deutsche Reiseunternehmer die Regeln am Markte weitestgehend diktieren können.

Damit gelingt uns endgültig, wonach wir seit Jahren streben: Deutsche Vorherrschaft an allen Hotel-Swimming Pools der Welt. Nie wieder britische Handtücher auf von uns kontrollierten Liegestühlen! Yeeesssss! Jawoll!

Samstag in Paris

Heute war der erste warme Tag des Jahres. Das ist immer ein besonderer Tag, wenn ich ohne Jacke herumlaufen kann und die Sonne mir den Pelz wärmt. Den ganzen Tag strahlend blauer Himmel, gefühlte 20 Grad in der Sonne. Dass mein Bruder und ich diesen Tag gemeinsam bei unserem Vater und seiner Freundin in Paris verbringen können, ist ein ganz besonderes Schmankerl. Das haben wir fein ausgenutzt: Zu Fuß durch das Quartier Latin, am Centre Pompidou vorbei, zu Les Halles und über die Rue Montmartre durch das neunte Arrondissement bis hoch zu Sacré Coeur und von dort aus wieder herunter zum Louvre.

Am frühen Abend habe ich mit meinem Vater noch eine Tour gemacht, um die neue Straßenbahnlinie an der südlichen Peripherie auszuprobieren. Warum ich in Paris Straßenbahn fahre? Ist eine lange Geschichte. Dazu ein anderes Mal. Bin dafür aber dieses Mal erstaunlich wenig Métro gefahren. Nun ist es wie immer bei meinen Städtetouren: Ich renne den ganzen Tag herum und bin abends viel zu müde, um nochmal vor die Tür zu gehen und das Nachtleben auszuprobieren.

Daher hier nur ein paar Fotos vom Tage:

Rue de Rivoli 194

Rue de Rivoli, entlang der Tuilerien.

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L´opéra. Strahlend hell.

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Hier sichert jemand seinen Besitzstand. So ein Einkaufswagen kostet ja auch einen Euro.

Le Barmblog visite Paris

Statt der Miszellaneen zwischen Fuhle und Stadtpark gibt es dieses Wochenende Vermischtes zwischen Rue Monges und Jardin du Luxembourg. Stay tuned.

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Frühstück im 5. Arrondissement.

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Hinterhof in der Rue Lacepède

Kinder, der Frühling hängt in der Luft. Auf in die Stadt!