Archive for the 'Auf Schicht' Category

Post, Ihr Säcke!

So richtig, ich meine: so richtig, verarscht komme ich mir vor, wenn ich den ganzen vormittag zu Hause sitze (bis ca. 15:30), extra die Dusche auf später verschoben habe, weil ich auf jeden Fall da sein will, wenn der DHL-Mann klingelt, um mir das heiß ersehnte Paket mit dem neuesten Elektrospielzeug in die Hand zu drücken. Der kommt nicht. Wie bei jedem DHL Paket, das ich erwarte, sehe ich im Tracking-Tool die Meldung „Nach Fehlerbearbeitung erfolgt der Transport zur Zustellbasis“. Wirklich bei jedem. Keine Ahnung, was da los ist. Pakete zu mir dauern immer einen Extra-Tag, bis sie zugestellt werden können.

Also: Der DHL-Mann kommt nicht. Dafür finde ich im Briefkasten eine blaue Abholkarte der Post (Briefdienst), dass man mich nicht angetroffen habe und ich dann ab Montag ein Einschreiben abholen könne.

Briefträger: DU ARSCH! Ich habe definitiv den Tag über die Wohnung nicht verlassen, um auf Dich und Deinen Cousin vo DHL zu warten. Anstatt, dass Du zumindest mal den Anstand hast, zu klingeln und Deinen Job so ernst nimmst, dass Du auch mal zu mir in den dritten Stock hochläufst (was hin und zurück ca. zweieinhalb Minuten dauert), darf ich nächste Woche eine Viertelstunde zur Post laufen und dort ca. 10 Minuten in der Schlange stehen. Macht ca. eine halbe Stunde meiner Zeit gegen zweieinhalb Minuten Deiner Zeit. Nochmal: DU ARSCH!

Zuordnung

Heute, als ich das erste Mal ein neues Programm starten wollte:

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Nicht? Schade. Dann nehme ich die von der Miagolare.

Telefonmantra

Ob man mit einem Gesprächspartner am Telefon auf derselben Wellenlänge ist und das Gespräch funktioniert hat, erkennt man meistens daran, dass bei der Verabschiedung die beiden Gesprächspartner perfekt synchron das Danke — Bis dann — Tschüss Mantra anstimmen.

Das Barmblog sendet vorübergehend aus Frankfurt am Main

Der Brötchengeber ist verkauft worden. An, um in der Metapher zu bleiben, die größte Brotfabrik, die es in Deutschland in unserer Branche gibt. Das bedingt, das zurzeit einiges in Bewegung ist in unserem Laden. Zum Beispiel ich. Nach der Woche in Düsseldorf bin ich für die kommenden Tage in Frankfurt am Main, um mich mit Kollegen und Technologien vertraut zu machen. Ob Nikita mit darf, weiß ich noch nicht. Mal sehen, wie schwer das Gepäck ansonsten wird. Kann also mal wieder ein wenig spärlicher werden in den nächsten Tagen.

Die Empfehlung für die Woche: Merlix ist schwanger und lässt uns teilhaben. Wie das endet, erfährt gerade das Nuf.

Morgen wegen Teambildung geschlossen.

Nach vier Tagen unterwegs sein für die Firma bin ich gerade noch ins Büro gegangen, um ein paar Mails aufzuarbeiten. Der Abend ist ohnehin gelaufen. Morgen ist ein eintägiger Teambildungs-Workshop mit anschließendem Übnernachten im Tagungshotel. Haltet mich für einen Soziopathen, aber angesichts der Tatsache, dass ich drei Wochen am Stück für den Laden unterwegs sein werde, hätte ich nichts gegen einen netten Abend allein bei mir zu Hause, statt der „Piep-piep-piep, wir haben uns alle lieb“-Veranstaltung morgen. Mir graut jetzt schon vor den gruppendynamischen Spielchen.

Wenn ich mir das so schlecht rede, wie’s geht, kann ich nur noch positiv überascht werden.

Hauptsache, ich bin am Samstag wieder rechtzeitig in der Stadt, um um 13 Uhr einen Platz in der Gegengerade am Millerntor zu finden, wenn zum sportlichen Ereignis des Jahres die Fortuna aus Düsseldorf nach St. Pauli kommt. You’ll never walk alone.

Brückentag

Warum gehe ich eigentlich ins Büro, wenn sogar die Hinz&Kunzt Verkäuferin, die sonst immer an der Ampel steht, offensichtlich frei genommen hat?

Neue Corporate Identity dringend gesucht

Als der Vertriebler der Beratungsfirma mir seine Visitenkarte in die Hand drückte, hatte ich gleich das Gefühl, dass die Gestaltung nicht zu einer reinrassigen IT-Firma passt. Sieht eher nach Beerdigungsfirma aus, dachte ich. Ganz falsch lag ich mit dem Gefühl nicht. Übrigens auch nicht allein, ein paar spontan befragte Kollegen empfanden dasselbe.

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Alarm?

Im Nebenbüro steht ein großer, schwarzer Rollkoffer mit einem kleinen, goldenen Schleifchen am Griff. Keiner von den Kollegen weiß, wem der Koffer gehört. Ich gehe davon aus, dass es sich um eine Kofferbombe handelt (obwohl der Koffer zu leicht ist für so etwas — aber was weiß ich schon von Bombengewichten?). Was tun? Den freundlichen Kollegen vom Service-Management benachrichten, um eine kontrollierte Sprengung herbeizuführen? Direkt beim Kampfmittelräumdienst anrufen?

Viel besser: Wir stellen den Koffer in den Paternoster und spielen russisches Roulette!

Im Büro ist keine Konzentration notwendig

Bei Putzmitteln bin ich ein großer Freund des Konzentrats. Die Idee, Produkte soweit einzudampfen, dass sie deutlich weniger Platz wegnehmen, finde ich ganz, ganz praktisch. Gut, dass ich angefangen habe, meine Wäsche selbst zu waschen, als es schon Waschmittelkonzentrate gab und ich nicht in die Verlegenheit gekommen bin, diese unmäßig großen Waschmitteltonnen durch die Gegend zu schleppen — geschweige denn, diese auch noch in meiner Studentenwohnung unterzubringen. Der einzige Zweck dieser Tonnen war wohl, meinen Geschwistern und mir als Aufbewahrungsort für Bauklötze zu dienen. Dafür waren sie tatsächlich ganz gut geeignet, wenn auch die Restentleerung einer solchen Tonne nicht einfach war: Ich erinnere mich an einen leichten Waschmittelduft an den Bauklötzen, doch ich schweife ab.

Zurück zum Konzentrat: Also, im allgemeinen eine exzellente Sache. Nur in einem Anwendungsbereich halte ich Konzentrat für vollkommen fehl am Platz: in unserer Büroküche. Mehrere zig Kollegen kommen ein bis mehrere Male am Tag mit ihrem Kaffeebecher in die Küche und spülen den Becher durch. Dafür wird — selbstverständlich — auch immer ein wenig Spülmittel verwendet, allerdings tendenziell eher mehr als nur ein wenig. Muss ja sauber werden, der Becher, und viel hilft viel. Also wird die Spülmittelflasche einmal draufgehalten, bis sich ein ordentlicher Klecks im Becher gebildet hat. Dann Wasser drauf und reichlich Schaum produzieren, der dann auch wieder abgespült werden muss.

Der Spülmittelingenieur steht im Geiste daneben und schüttelt den Kopf: Jahre hat er darauf verwendet, dass mit nur einer stecknadelkopfgroßen Menge seines Spülmittels das Geschirr einer ganzen Kompanie gereinigt werden kann, und was machen die Banausen? Benehmen sich so, als ob es seit 1992 keine Innovationen im Bereich Reinigungsmittel gegeben habe.

Mein Vorschlag: Speziell für solche Einzelspüloasen wie Büroküchen sollte man kein konzentriertes, sondern im Gegenteil verdünntes Spülmittel anbieten. Davon darf’s ruhig auch mal ein bisschen mehr sein, ohne dass die Hamburger Wasserwerke einen C-Alarm ausrufen müssen.

Der Wasserverbrauch wäre niedriger, die Belastung des Abwassers mit Tensiden ebenfalls und dem Hygienebedürfnis der Nutzer wäre Genüge getan. Lediglich die Hersteller würden in die Röhre (den Abfluss?) schauen, weil dieser Retro-Schritt die Verkaufsargumente für ihre Produkte (noch stärker, noch fettlösender) untergraben würde.

Als Alternative könnte ich auch in Guerilla-Manier die sich leerende Flasche immer wieder mit Wasser auffüllen und somit die Nutzungsdauer des Spülmittels drastisch erhöhen.

Casual Day Has Gone Too Far

Ich werde alt und spießig. Dachte ich mir jedenfalls, als ich gestern beim Verlassen der Broterwerbsstelle im Treppenhaus eine junge Kollegin sah, auf deren schwarzem T-Shirt der Slogan I need a kiss prangte. Jaja, ich weiß, it’s a free world, aber als ich das sah, formte sich in meinem Kopf sofort das Wort „unangemessen“.