Archive for the 'Auf Schicht' Category

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You’ve got spam!

Aua, aua, aua macht mein Kopf, weil ich ihn dreimal auf die Oberfläche meines Schreibtischs haue. Das macht mir keinen Spaß, aber vielleicht hilft der Schmerz, die Dummheit der Welt zu vergessen.

Auslöser war eine Mail, die Torsten von unserem firmeninternen Spam-Filter erhalten hat. Kann ich Euch nicht vorenthalten:

Von: POSTMASTER@xxxxxxxxxx.de [mailto:POSTMASTER@xxxxxxxxxx.de]

Gesendet: Mittwoch, 13. September 2006 15:57

An: Torsten

Betreff: A spam mail to you was blocked.

Sehr geehrte Anwenderin,

sehr geehrter Anwender,

eine Nachricht wurde von dem Acitve Spam Filter geblockt.

Falls Sie die Nachricht trotzdem erhalten möchten,

wenden Sie sich bitte an das Postfach

DezentraleITPlattformen@xxxxxxxxxx.de.

Mal davon abgesehen, dass dieser Spamfilter weitgehend nutzlos ist, weil auch die offensichtlichsten VI8GrA-Nachrichten durchkommen, tauscht unsere hochheilige Security-Truppe also externen Spam gegen internen aus.

Und jetzt alle zusammen: Aua, aua, aua.

Der Vollständigkeit halber: Der Paternoster funkti…

Der Vollständigkeit halber: Der Paternoster funktioniert wieder! Ich hatte zum Glück keine Wetten laufen, dass es vor Oktober mit der Reparatur nichts wird (keiner wollte dagegen halten). Man hat — solange sich die Versicherungen streiten — die defekte Kabine provisorisch repariert. Das hätte man auch schon früher haben können.

Tag der Lügen 2006

Heute war wieder der Tag der Lügen, den mein Arbeitgeber einmal pro Jahr begeht. Einmal pro Jahr, so will es irgendeine Vorschrift, muss ich schriftlich bestätigen, dass ich die Arbeitsanweisungen, Prozessbeschreibungen, Brandschutzordnung und Notfallplan zur Kenntnis genommen habe.

Am Tag der Lügen kommt meine Teamleiterin mit einem Zettel, auf dem ich unterschreiben soll, dass ich die Texte zur Kenntnis genommen habe. An diesem Tag habe ich immer schlechte Laune, denn natürlich habe ich die Sachen nicht gelesen. Ich weiß nicht mal, wo sie stehen. Meine Teamleiterin weiß auch nicht, wo sie stehen („Das steht im Intranet.“ Wer unser Intranet kennt, weiß, dass man da so schnell nichts wiederfindet). Alle anderen Kollegen haben am selben Tag unterschrieben, dass sie auch alles gelesen haben. Eine Farce.

Als nächstes stelle ich meiner Teamleiterin die Frage, worauf ich denn die Zeit buchen soll, die ich mit dem Lesen verbringe. Auch darauf gibt es keine sinnvolle Antwort, denn man geht ja nicht wirklich davon aus, dass die Sachen gelesen werden. Wie auch? Bei der Menge Papier würde das ja Wochen dauern. Ah, die glorreiche Erfindung des Projekt-Controllings.

Mittlerweile steht die Führungskraft mit Liste und Stift hinter mir und drängt mich dazu, zu unterschreiben. Aus irgendwelchen Gründen, wird sie dafür verantwortlich gemacht, wenn ich die „Kenntnis“ nicht „bestätige“.

Der Tag der Lügen lässt mich immer zweifeln, ob ich wirklich in der richtigen Firma gelandet bin. Keiner liest diesen Müll, alle unterschreiben es, damit die liebe Seele ihre Ruh‘ hat. Natürlich unterschreibe ich es schließlich auch, weil ich meine Zeit mit Besserem verbringen kann, als wegen dieser Lappalie einen Aufstand zu machen. Aber glaubt das Management dieses Unternehmens wirklich daran, dass der Betrieb besser funktioniert, wenn alle bestätigen, etwas gelesen zu haben, dass keiner gelesen hat? Geht es um eine funktionierende Organisation oder darum, dass man sich das vorspielt?

Mich würde wirklich brennend interessieren, ob eine solche Unterschrift vor einem (Arbeits)Richter wirklich Bestand hätte. Ich kann es mir kaum vorstellen. Hat jemand Ahnung von der Materie? Juristen anwesend? Anyone? Anyone?

Danke, Herr Getränkelieferant!

In dem wunderschönen Bürogebäude, in dem mein Arbeitgeber mit seiner Hamburger Geschäftsstelle residiert, gibt es einen Paternoster. Obwohl diese Art von Fortbewegungsmitteln etwas aus der Mode gekommen sind, ist es doch eine ungemein praktische Methode, sich zwischen verschiedenen Stockwerken im Gebäude zu bewegen. Für zwei oder drei Etagen lohnt es sich nicht, auf den richtigen Fahrstuhl zu warten und für die Treppe bin ich oft zu faul.

So ein Paternoster ist auch gar nicht so schwer zu benutzen. In den ersten Tagen brauchen neue Kollegen ein wenig Konzentration, um den Ein- und Ausstieg aus der sich bewegenden Kabine elegant hinzukriegen. Etwas hektisch ist es, wenn zwei Auf- oder Absteiger gleichzeitig die Kabine betreten oder verlassen wollen. Dann ist ein wenig Koordination erforderlich, damit nicht einer einen sehr großen Schritt machen muss. Trotz allem: Ein enorm praktisches und einfaches Transportmittel.

Man muss sich allerdings an einige Regeln halten. Das Gerät ist definitiv nicht für Rolli-Fahrer oder Lastentransporte geeignet. Um das herauszufinden, muss man kein Genie sein — aber selbst für Mitmenschen, die sich berechtigte Hoffnung auf einen Darwin Award machen können, ist gesorgt: Große Schilder auf jeder Etage und auf den Panelen zwischen den Kabinen weisen extra darauf hin, dass keine Lastentransporte durchgeführt werden dürfen.

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Insofern einen ganz großen Applaus an den Getränkelieferanten, der es am Montag geschafft hat, den Paternoster mit seiner Sackkarre außer Betrieb zu setzen. Wie mir die liebreizende Kollegin A. heute erzählte, wurde sie von großem Krach aus dem Treppenhaus von ihrem Arbeitsplatz weggelockt. Im Treppenhaus sah sie, wie der Getränkelieferant im Paternoster hinter seiner Sackkarre eingeklemmt war. Der Paternoster war zum Stillstand gekommen, nachdem sich die Gabel der Sackkarre, die vorne aus der Kabine herausragte, unter einem Stockwerksboden verkeilt hatte. Einer der Getränkekästen hat sich gelöst und ein Loch in die (denkmalgeschützte?) Rückwand geschlagen.

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Wahrscheinlich muss von einer kleinen Aufzugsmanufaktur im Erzgebirge ein Motor in Handarbeit gebaut werden, die Dinger werden ja nicht mehr in Serie hergestellt. Mein Tipp ist, dass ich bis Oktober wieder Treppen steigen darf. Danke, Herr Getränkelieferant!

Unschuldiger Aufmerksamkeitserreger

Heute einen zuverlässigen Weg gefunden, wie man dafür sorgen kann, dass Mails in überfüllten Eingangskörben nicht untergehen. Ich muss blöd sein, diese Methode hier zu verraten, aber so viele Kollegen sind ja nicht unter den Lesern…

Wenn man möchte, dass eine Mail beim Empfänger in der Inbox auf jeden Fall optisch hervorsticht, empfiehlt es sich, die Nachricht mit „niedriger Priorität“ zu versenden. Der blaue Pfeil, den Outlook dann zeichnet, ist auf jeden Fall auffällig:

Das Kalkül ist, dass das unerwartete Zeichen die Aufmerksamkeit des Empfängers unmittelbar auf diese Mail lenkt. Kein anderer benutzt diese Kennzeichnung. Ist zumindest heute einmal aufgegangen. Meine Mail wurde binnen weniger Minuten bearbeitet. Darf man aber wahrscheinlich nicht zu oft verwenden, der Effekt nutzt sich schnell ab.