Wie fast jedes Jahr in der Zeit nach Weihnachten habe ich heute einen Nachmittag mit meiner Freundin K. verbracht, die als Lehrerin an einer Schule in Solingen arbeitet. K. ist nicht die einzige Lehrerin im engeren Freundeskreis, auch in der Freien und Hansestadt kenne ich einige Leute, die diesem höchst achtenswerten und schwer herausfordernden Beruf nachgehen.
Was mir beim erstaunten Zuhören bei diesen Erzählungen immer wieder auffällt, ist die hohe Wahrscheinlichkeit, mit der die besonders rabaukenhaften oder schwierigen Kinder immer wiederkehrende Namen tragen, meistens solche, die auf -vin enden: Kevin, Marvin, Melvin. Variationen mit -Pascal hintendran oder Marius- davor gehören auch dazu.
Daher ein Aufruf an alle werdenden Eltern, die ihren Kindern etwas Gutes tun wollen: Verzichtet auf diese Namen. Wirklich. So ein Vorname kann ein verdammt schlechtes Image transportieren. Das kostet nichts, tut nicht weh und ist eine hervorragende Investition in die Zukunft des Kindes.
Spätestens bei der Anmeldung in der Schule kann sonst bei der Nennung des Vornamens die Schublade aufgehen und ehe man sich versieht ist das Kind einsortiert. Dazu muss der Lehrer nicht mal ein besonders intoleranter oder oberflächlicher Mensch sein, aber der Mensch urteilt halt normalerweise am ehesten nach eigenen Erfahrungen. Von dem, was ich aus meinem Freundeskreis mitnehme, sind diese Erfahrungen erstens reichlich und zweitens nicht automatisch die besten.