Monthly Archive for März, 2007

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Revanchistischer Exkurs: Weltherrschaft in der Touristikbranche

Die deutsche TUI will mit der britischen First Choice fusionieren, nachdem letzte Woche die Karstadt-Tochter Thomas Cook ankündigte, mit der ebenfalls britischen Mytravel zusammengehen zu wollen. Damit sollten deutsche Reiseunternehmer die Regeln am Markte weitestgehend diktieren können.

Damit gelingt uns endgültig, wonach wir seit Jahren streben: Deutsche Vorherrschaft an allen Hotel-Swimming Pools der Welt. Nie wieder britische Handtücher auf von uns kontrollierten Liegestühlen! Yeeesssss! Jawoll!

Einmal Mond und zurück

Laut der Samstagsausgabe des Wissenschaftsfachblatts BILD, haben deutsche Wissenschaftler beschlossen, dass auch wir jetzt bald mal zum Mond fliegen müssen. Die Schlagzeile „Hurra, wir Deutsche fliegen zum Mond“ ist so maßlos bräsig, dass ich nicht weiß, ob ich darüber lachen oder weinen soll. Vermutlich eher weinen.

Als ob unser so empfindliches nationales Seelchen es so dringend nötig hätte, irgendwas auf den Mond zu schießen. Aber gut, nehmen wir das mal als gegeben an. Dann hätte ich eine ganz große Bitte an das DLR: Bitte in der Kapsel einen Platz für Kai Diekmann reservieren. Nur der Hinweg bitte, zurück kann man ja ein paar Gesteinsbrocken mitnehmen.

Der TKKG weine ich keine Träne hinterher

Vor einer Woche verstarb der TKKG Autor Stefan Wolf. Mir hat diese Serie ja nie großartig zugesagt. Das war alles zu glatt, zu steril. Kein Vergleich zu den ???, die mit ihrem im Schrott verborgenen Wohnwagen und dem Dauerabo auf einen Rolls-Royce einen Stilvorsprung hatten, den die verknarzten Jungspießer von TKKG niemals erreichen konnten.

Außerdem — und das war für mich wirklich das entscheidende — habe ich nie verstanden, wie diese Jugendlichen bereits mit 13 Jahren in die 9. Klasse gehen konnten. Im Rahmen einer normalen deutschen Schulkarriere (Einschulung mit sechs Jahren) wird man in der 9. Klasse 16. Sowas von unglaubwürdig…

Es wird Frühling, die Telefone werden flügge

Dringend für 2008 merken: Ab Mitte März besonders gut auf das Mobiltelefon aufpassen. Nachdem mir im letzten Jahr ungefähr um dieselbe Jahreszeit zwei Mobiltelefone verloren gegangen sind, ist mir das gleiche heute wieder passiert.

Also: Same procedure as last year. Ihr wisst ja, wie’s geht: Bitte vorerst keine SMS oder Anrufe an die bekannte Nummer. Wir melden uns, sobald der ursprüngliche Zustand wieder hergestellt ist.

Sollte jemand ein ein T610 oder T630 herumliegen haben, das er nicht mehr braucht, freue ich mich über eindeutige Angebote…

Am schnellsten nach Neuseeland?

Habe gerade eine faszinierende Website gefunden: If the Earth were a sandwich. Für alle, die immer schonmal genau wissen wollten, was sich auf der anderen Seite der Welt befindet. Sehr praktisch.

Der kürzeste Weg zu meinem Freund B. ist also, von Córdoba in Spanien aus über die A431 nach Westen zu fahren, bis in den kleinen Ort Posadas. Dort ein wenig westlich vom Zentrum einfach nur noch buddeln, buddeln, buddeln, und — kaum dass ich mich versehe — stehe ich beim alten Kindergartenfreund im Garten.

Ungewohnter Apple Fanboy-ism in diesem Blog

Heise berichtet, dass der Zune Player von Microsoft nun auch nach Deutschland kommt. Spontaner Gedanke: Kann ihn bitte jemand vom Flughafen abholen? Aber nur, wenn’s keine Umstände macht. Danke.

Wie ich mal fast auf die Fresse gekriegt hätte

Was man gar nicht möchte und was mir nach den Jahren im Rückblick völlig skurril vorkommt, war der Anruf, den ich am Morgen nach der ersten Nacht mit ihr entgegennahm. Ungewöhnliche Zeit, morgens um sieben, den jungen Mann am anderen Ende kannte ich nicht. Sie schon: es war ihr Ex-Freund, von dem sie sich vor ein paar Wochen getrennt hatte. Er wohnte im selben Studentenwohnheim wie sie, konnte von seinem Zimmer aus ihres sehen und war die ganze Nacht vor Sorge zerfressen, weil bei ihr das Licht den Abend über nicht an- und später wieder ausgegangen war. Irgendwoher hatte er meine Nummer organisiert und erkundigte sich morgens nach ihrem Wohlbefinden. Habe den Hörer weiter gereicht.

Ein paar Wochen später wollte ich sie bei ihren Eltern besuchen, besorgte mir über das Schwarze Brett eine Mitfahrgelegenheit in ihre Stadt. Der Fahrer sagte beim Losfahren, wir müssen noch einen Mitfahrer abholen, er wohne in dem Studentenwohnheim in der Nähe. Es war ihr Studentenwohnheim. Mir schwante Übles. Der Ex-Freund kam auch aus ihrer Stadt, fuhr auch häufig am Wochenende nach Hause.

Wie sollte es anders sein: Kaum, dass wir es uns versahen, saßen wir — nur getrennt durch eine dritte Person — auf der engen Rückbank eines Golfs oder Polos oder so. Wir kannten uns offiziell nicht. Er sah mich, ihm fiel einiges aus dem Gesicht und nannte den anderen seinen Namen. Ich sagte so etwas wie „Wir haben ja schonmal miteinander telefoniert“. Mir wurde später zugetragen, dass mir auch nur ein einziges weiteres Wort eine Tracht Prügel eingebracht hätte. Glück gehabt. Glück auch, dass der Fahrer — der nichts von der Delikatheit der Situation ahnte — nicht so etwas sagte wie „Oh, Alexander fährt auch in Deine Stadt. Er besucht seine Freundin dort.“ Eieiei.

Jung! Attraktiv! Intelligent!

Dank der Süddeutschen Zeitung strotze ich heute vor Selbstbewusstsein:

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(c) Süddeutsche Zeitung

Jung, Attraktiv, Intelligent seien die Attribute, die man mit diesem Namen verbinde, so irgendeine Studie.

Weitere 59 Namen sind in dem Artikel aufgelistet. Nicht aufgelistet sind Namen wie Kevin, Pascal, Jacqueline oder MandySandyCandy. Aus Rücksicht?

Samstag in Paris

Heute war der erste warme Tag des Jahres. Das ist immer ein besonderer Tag, wenn ich ohne Jacke herumlaufen kann und die Sonne mir den Pelz wärmt. Den ganzen Tag strahlend blauer Himmel, gefühlte 20 Grad in der Sonne. Dass mein Bruder und ich diesen Tag gemeinsam bei unserem Vater und seiner Freundin in Paris verbringen können, ist ein ganz besonderes Schmankerl. Das haben wir fein ausgenutzt: Zu Fuß durch das Quartier Latin, am Centre Pompidou vorbei, zu Les Halles und über die Rue Montmartre durch das neunte Arrondissement bis hoch zu Sacré Coeur und von dort aus wieder herunter zum Louvre.

Am frühen Abend habe ich mit meinem Vater noch eine Tour gemacht, um die neue Straßenbahnlinie an der südlichen Peripherie auszuprobieren. Warum ich in Paris Straßenbahn fahre? Ist eine lange Geschichte. Dazu ein anderes Mal. Bin dafür aber dieses Mal erstaunlich wenig Métro gefahren. Nun ist es wie immer bei meinen Städtetouren: Ich renne den ganzen Tag herum und bin abends viel zu müde, um nochmal vor die Tür zu gehen und das Nachtleben auszuprobieren.

Daher hier nur ein paar Fotos vom Tage:

Rue de Rivoli 194

Rue de Rivoli, entlang der Tuilerien.

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L´opéra. Strahlend hell.

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Hier sichert jemand seinen Besitzstand. So ein Einkaufswagen kostet ja auch einen Euro.

Le Barmblog visite Paris

Statt der Miszellaneen zwischen Fuhle und Stadtpark gibt es dieses Wochenende Vermischtes zwischen Rue Monges und Jardin du Luxembourg. Stay tuned.

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Frühstück im 5. Arrondissement.

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Hinterhof in der Rue Lacepède

Kinder, der Frühling hängt in der Luft. Auf in die Stadt!