Monthly Archive for April, 2007

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Grammatik bei der Deutschen Bahn

Lobenswert ist ja, dass die Zugbegleiter der Deutschen Bahn seit mittlerweile einigen Jahren die Ansagen über nächste Halte und Anschlusszüge auch auf Englisch machen. Dass das manchmal komisch klingt, weil stark akzentgefärbt, soll kein Hinderungsgrund sein.

Wenn ich aber noch ein einziges Mal „We will arrive Hamburg“ hören muss. schreie ich oder zwinge den armen Kollegen, den Wörterbucheintrag von „arrive (Verb, intransitive)zu essen auswendig zu lernen.

Dem Spaßvogel, der bei der Bahn auf die Idee gekommen ist, dass man arrive auch ohne „in“ oder „at“ verwenden kann, in der vagen Hoffnung, dass es dann so etwas wie „erreichen“ heißt, verleihe ich die Goldene Präposition 2007. Nicht nur dass das ungrammatisch ist, die Verwendung von „arrive“ gibt dem ganzen auch noch eine falsche Note, wie die zu Rate gezogene Übersetzerin fest stellte. To arrive hat etwas Endgültiges, legt den Endpunkt einer Reise nahe. Die Konnotation eines Zwischenstopps geht dabei etwas unter. Also, liebe Bahn, wie wäre es in Zukunft mit: „Our next stop will be Hamburg“. Der Dank eines Stammkunden ist Euch gewiss.

Could’ve been me

Hipster mom: How much further are we going?

Five-year-old savant son: Well, it’s the weekend so the G train is making all the local F stops. That means six more stations from Hoyt-Schermerhorn — Jay Street-Borough Hall, Bergen Street, Carroll Street, Smith and Ninth Streets, Fourth Avenue and Seventh Avenue.

–G train

Overheard by: He even pronounced them correctly

OK, vielleicht nicht im Alter von fünf. Aber dass meine Eltern mich schon mit acht oder neun Jahren nur mit einer Monatskarte und einem Notgroschen bewaffnet das Düsseldorfer Straßenbahn- und S-Bahnnetz erforschen ließen, finde ich schon mutig. Mal sehen, wie das die ganzen Freunde machen, wenn deren Kinder in ein paar Jahren so alt sein werden.

Datasette Unboxing (über-Retro)

Beim Ausmisten des Kellers der Mutter vor ihrem Umzug ist mir der erste Massenspeicher, den ich zu einem Computer hatte, in die Hände gefallen. Die Commodore Datasette, Modellnummer 1530. Ein Jahr meines Lebens verbrachte ich mit dem Biest, bevor ich das heiß ersehnte 1541er Diskettenlaufwerk bekam. Nun fand ich sie wieder. Was macht man aber mit so einem Gerät heute? Erstmal fotografieren!

Leserinnen und Leser: Im Stil eines echten AppleGeeks präsentiere ich hier und heute die 2007er Datasette Unboxing Fotoserie!

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Designed by Commodore in Pennsylvania

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Mit kundenspezifischen Graffiti Hualp, Würg und Ich bin doof

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Runde Ecken — 25 Jahre vor dem iBook!

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Mit einem soliden Klack öffnet die hochpräzise Mechanik das Cassettenfach.

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Detailfoto der übersichtlich angeordneten Statusanzeigen

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Das streng funktional ausgerichtete Bedienpanel (Ausschnitt)

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Seriennummer 2978897

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Lange vor FireWire entstand der serielle Anschluss der Datasette. Ein Zufall der Industriegeschichte, dass er sich nicht durchgesetzt hat.

Wie taut man dieses Grillgut auf?

Letzte Woche beim Geburtstagsangrillen des Schwagers in spe (Mann, was freu ich mich auf August, wenn ich das „in spe“ endlich weglassen kann) zauberte die kleine Schwester das Grillgut aus dem Tiefkühlschrank: Jede Menge vakuumverpackter Würstchen, eingefroren und bald zu verzehren.

Wir fragten uns, ob wir die Würstchen einfach so auf den Grill legen sollten, oder ob sie vorher aufzutauen seien. Falls ja: wie?

Habe einen guten Vorschlag gemacht: Warum die Würstchen nicht einfach in ihrer Verpackung für eine halbe Stunde in das 30° Programm der Spülmaschine legen? Die Temperatur ist nicht zu hoch, das Grillgut wird nicht komplett im Wasser ertränkt, sondern nur leicht umspült. Nach dreißig Minuten sollten die Würstchen aufgetaut sein, aber noch nicht vorgekocht. In der Theorie eine Bombenidee. Zum Ausprobieren ließ sich jedoch keiner hinreißen. Mag das mal einer der Leser ausprobieren? Erfahrungsberichte — am besten mit Fotos — in die Kommentare.

Geek-Ecke: Festplatten leise machen

Meine beiden externen Festplatten sind an sich nicht richtig laut. Allerdings übertragen sich die Schwingungen der Festplatten durch die Gehäuse auf die Unterlage: meinen Schreibtisch, einer ein Zoll dicken Buchenplatte. Und die freut sich darüber! Und schwingt ganz ordentlich mit, sodass es hier ein gewaltiges Brummkonzert gibt. Doch dem habe ich nun Einhalt geboten, wofür ist man schließlich passionierter HiFi-Hörer? Ein wenig Alltagstauglichkeit muss diese Suche nach dem perfekten Hörplatz ja haben.

Was also her musste, ist eine preiswerte und effektive Entkopplung der Festplatten vom Untergrund. Das ist mir nun mit der Investition von 2,75 Euro gelungen. Die leider deutlich vernachlässigte Haushaltsecke im Hertie gefühlten Karstadt bot mal wieder die Lösung: Saugnäpfe. Jeweils drei unter eine Festplatte gepappt und man hört nichts mehr von dem Gebrumme — zumindest nicht mehr durch den Tisch.

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Die größte Sachbearbeiterin der Welt

Habe vor ein paar Tagen meinen Zweitwohnsitz in der Mutterstadt aufgegeben, dazu musste ich dort im Bürgerüro mit Frau K. verhandeln.

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Frau K. war bestimmt nicht von einem Format, das die spanischen Behörden im Kopf hatten, als sie das Modelverbot für Magersüchtige erlassen haben, aber das, was der Oberbürgermeister in den Briefkopf schreibt, finde ich ein wenig schnippisch. „Eingang Friesenstraße“ — sooooo groß war die Frau nun wirklich nicht.

Ironie in der Releaseplanung

Vermutlich ist es ausgerechnet das Programm Time Machine, das dafür sorgt, dass die Veröffentlichung von MacOS 10.5 von Juni auf Oktober verschoben wurde.

Herzlich Willkommen!

So, wenn Sie dann bitte mal reinkommen wollen! Hier geht’s lang. Ja, ich weiß, sieht noch ein wenig chaotisch aus hier, ist aber immer so nach einem Umzug. Jaja, ein paar Kisten sind schon ausgepackt, aber die Bilder hängen noch nicht und — klar — die Lampen hängt man immer als letztes auf. Überhaupt: Lampen sind ja ganz schwer auszusuchen. Ist aber wirklich ein Fortschritt hier: Soviel größer und nicht so verbaut wie früher, aus der neuen Wohnung kann man eine Menge mehr machen als aus der alten. Ach, und dieses Regal habt Ihr auch? Naja, klar erkennt man immer einiges wieder, wenn alle beim selben Möbelhaus einkaufen — aber der Standard ist gesetzt. Gut, dass die soviele Farben anbieten und wenn man das Prinzip erst einmal verstanden hat, kann man ja auch ein wenig jenseits der Aufbauanleitung herumprobieren.

Wir gaben der literarischen Zukunft Deutschlands eine Chance, doch sie konnte sich kein Gehör verschaffen.

Ursprünglich sollte die Bloglesung im Fools‘ Garden um 21:00 beginnen. Ich war unsicher, ob ich hingehen soll. Mitten in der Woche? Um 21 Uhr Anfang? Da bin ich ja erst richtig spät wieder zu Hause… Mir fehlte es ein wenig an Schlaf an den letzten Tagen. Aber gut, was tut man nicht alles für die Literatur.

In Erwartung einer ähnlich vollen Hütte wie vor einem knappen Jahr bei „Blogger lesen in den Frühling“ sah ich zu, schon ausreichend früh dort zu sein, also etwa eine halbe Stunde vorher. Das war nicht nötig: Gähnende Leere erfüllte den Raum. Etwas missmutig erstand ich ein Bier und druckste mich mal drinnen, mal draußen herum, um die Zeit totzuschlagen. Erlösung kam in Form von einem bekannten Gesicht und zwei bisher unbekannten.

Was fehlte, waren größere Teile die Darbietenden. Sie standen im Stau. Erst zwei waren anwesend und das auch noch nicht lange genug, um die Anlage aufgebaut zu haben. Man avisierte den Beginn der Veranstaltung auf halb zehn. Gnarz.

Um kurz vor zehn waren die Darbietenden zwar komplett, aber es fehlte der Ton. Man werkelte an der Anlage herum und wirkte dabei nicht überzeugend, selbst die Nicht-Tontechniker im Publikum erkannten, dass es müßig ist, die Endstufe zehnmal aus- und einzuschalten, wenn es auch beim neunten Mal nicht funktioniert hat. Also musste als Plan B die Hausanlage her.

Wenn aber eine Stunde nach dem eigentlichen Beginn erst noch die Ersatzanlage aufgebaut wird, ist das für mich das Signal zum Aufbruch. Schade — der MC ist immer ein Vergnügen, auf Nilz war ich gespannt. Aber mir dafür die Nacht um die Ohren schlagen? Och nee. Dann lieber ein anderes Mal.

Noch nicht umgezogen…

Hier gibt’s noch nichts zu sehen. Bis wir mit dem Umzug fertig sind, bitte noch zur alten Adresse weitergehen! Danke.