Monthly Archive for Mai, 2007

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Das Computer-Stöckchen

Mek bewirft mich mit einem Siliziumstöckchen und ich fange an, in den Erinnerungen herumzukramen. Immer gut an solchen Tagen, an denen mir sonst nichts zum Schreiben einfällt:

Was war Deine erste “echte” PC-Hardware?

Aus dem „echt“ schließe ich, dass der Herr Mek hier nichts über die prägenden C64 Eskapaden hören möchte.

Der erste PC, den ich zu Hause benutzt habe, war zu Beginn des Jahres 1987 ein Commodore PC10-II. Ein XT-kompatibler Rechner mit einer 4,77 MHz 8086 CPU, 640 KB Speicher und zwei 5,25″ Diskettenlaufwerken unter MS-DOS 2.11. Mein Vater und ich stellten schnell fest, dass die Disketten nicht reichten und kauften eine 20 MB Festplatte dazu, die ich eigenhändig eingebaut habe.

Deine erste Anwendung welche Du benutzt hast?

Auch hier lasse ich mal alle C64 Anwendungen und Spiele liegen und konzentriere mich auf den PC. Grund für die Anschaffung des Computers war, dass mein Vater eine Textverarbeitung brauchte. Dazu diente uns damals Word 3.0.

Dein erstes Spiel?

Noch bevor der C64 in mein Leben trat, verbrachte ich den Sommer 1984 bei der Freundin meiner Mutter in New York, wo der Freund Chris und ich tagelang vor dem Infocom Text-Adventure Zork I saßen (auf einem Epson QX10). Damals wussten wir nicht, dass man Spielstände auch auf Diskette abspeichern kann, sodass wir jedesmal die Befehle von Neuem eingegeben haben, wenn wir eine neue Partie begonnen haben. Ich kann den Anfang dieser Befehlsliste immer noch auswendig: north, north, up, get egg, down, south, east, open window, enter house, get bag, open bag, get lamp, west, get sword, open case, put egg in case, move rug, open trap, down, north, kill troll with sword. Und so weiter und so fort…

(Gerade mal probiert, ob der Weg noch stimmt: Fast. Die Lampe ist nicht in der Küche, sondern einen Raum weiter im Wohnzimmer. Der Rest passte noch.)

Hattest Du von Anfang an Spass an der Materie?

Von der ersten Sekunde an.

Seit wann bist Du online, und mit welchem Anbieter?

Meine ersten Online-Erfahrungen stammen aus dem Frühjahr 1992, als mein Vater von der Arbeit ein 2.400 Bit/Sek Modem mitbrachte. So tauchte ich in die Welt von Mailboxen ein, vor allem in den Rechnerverbund des Neusser Computer Clubs, in dem ich meine ersten Chat-Erfahrungen sammelte. Übrigens nicht nur ich, sondern auch die kleine Schwester, die dazu noch ganz andere Geschichten erzählen kann… Danach kam das Fido-Netz mit meiner ersten Mail-Adresse: 2:242/28.5. Provider war damals noch die Deutsche Bundespost, Geschäftsbereich Telekom.

Meinen ersten Kontakt mit dem Internet hatte ich an der Uni. Meine erste E-Mail schrieb ich im April 1993 an einer Sun-Workstation mit /bin/mail. Das WWW kam im Jahr drauf dazu, während der StuTS an der Uni Hamburg.

(Hätte fast das Weiterwerfen vergessen. Dieses geht raus an Torsten und die Stadtpark-Homies Kiki und bosch.)

WordPress Update?

Na Kiki, wie wäre es mit einem kleinen WordPress Update? Version 2.2 und dazu zwei Gläser Barolo?

Straight outta Bockenheim

Gestern um diese Zeit habe ich mich noch gefreut, weil das Hotel, in dem ich dieser Tage wohne, ein offenes WLAN hat, sodass ich auch abends noch vor dem Rechner sitzen kann. Die Freude währte nicht lange: Als die Kollegen und ich vom Essen zurückkamen, wollte mich das WLAN nicht mehr. Angefixt hat es mich, vermutlich muss ich für den nächsten Schuss zahlen. Aber was erwarte ich auch, bin ja in Frankfurt, der Mutterstadt des Drogenumschlags.

Frankfurt scheint aus mehr zu bestehen als Hochhäusern, Banken und Flughafen. Zum Teil wurde mir das ja schon vor drei Wochen nahe gebracht, als die K. und ich einen Abend in Sachsenhausen verbracht haben und mir das erste Mal Apfelwein und Handkäs mit Musik vorgesetzt wurde. Gestern abend sind wir durch Bockenheim gelaufen und in einer Tapas-Bar gelandet, die ganz vorzüglich war. Irgendwann traue ich mich in einer solchen Situation auch mal, auf Spanisch zu bestellen. Wofür lerne ich das schließlich?

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Für morgen haben wir uns einen besonderen Spaß ausgedacht: Am Tag vor Himmelfahrt ohne Platzreservierung von Frankfurt nach Hamburg zu reisen. Mir wird jetzt schon schlecht

Now all mitmachen please!

Die Gröner macht’s, die Isabo macht’s und der Apple Web Store klinkt sich auch gleich mit ein:

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Perhaps it’s the richtige Zeitpunkt to mitaufspringen on the Zeitgeistwelle.

Das Barmblog sendet vorübergehend aus Frankfurt am Main

Der Brötchengeber ist verkauft worden. An, um in der Metapher zu bleiben, die größte Brotfabrik, die es in Deutschland in unserer Branche gibt. Das bedingt, das zurzeit einiges in Bewegung ist in unserem Laden. Zum Beispiel ich. Nach der Woche in Düsseldorf bin ich für die kommenden Tage in Frankfurt am Main, um mich mit Kollegen und Technologien vertraut zu machen. Ob Nikita mit darf, weiß ich noch nicht. Mal sehen, wie schwer das Gepäck ansonsten wird. Kann also mal wieder ein wenig spärlicher werden in den nächsten Tagen.

Die Empfehlung für die Woche: Merlix ist schwanger und lässt uns teilhaben. Wie das endet, erfährt gerade das Nuf.

Norddeutsche Humorkritik (ein Eintrag, der eigentlich ganz anders werden sollte)

War gar nicht so schlimm, der Freitag. Die Strategie ist aufgegangen: vorher alles schlechtreden, dann können Erwartungen nicht kaum enttäuscht werden. Hat sogar Spaß gemacht, der Wettkampf mit Disziplinen wie Bogenschießen und „human kicker“.

Schlimm war eher der Tag gestern. Das lag vor allem an der viel zu langsam voranschleichenden Detoxikation meines Körpers, der nicht glücklich darüber war, schon um 8 Uhr aufstehen zu müssen. Hat ja recht, der Körper. Wenn ich ihn schon den ganzen Abend mit Giftstoffen zuschütte, sollte ich zumindest den Anstand haben, ihn in Ruhe den ganzen Dreck wieder abbauen zu lassen, statt auch noch früh aufzustehen und volle Einsatzfähigkeit zu verlangen.

Die Rückfahrt vom Veranstaltungszentrum mit dem Metronom ab Rotenburg/Wümme hätte schön ruhig sein können, wenn man bei der Betreibergesellschaft dieses Zuges nicht irgendwelche Spaßvögel hätte, die einen Pendlerzug dadurch aufwerten wollen, indem man die Haltestellendurchsagen von einer Dialekt-Spaßkanone sprechen lässt. Ich mag die Norddeutschen ja sehr, aber diese dialektale Humorfixiertheit finde ich hochgradig bräsig. Habe den Eindruck, dass es hier manchmal reicht, etwas breiter zu sprechen, um bei den Zuhörern einen schulterschlusshaften „Jou, jou, wir im Norden sind schon echte Spaßmacher, nech?“-Humorkonsens zu erzeugen. Da kann es auch gerne mal egal sein, was gesagt wird, es reicht die regional typische Vokalverschiebung vom „a“ zum „o“, der Wechsel vom stimmlosen „t“ zum stimmhaften „d“ und die Leude klopfen sich auf die Schenkel, weil es so schön norddeutsch ist. Und wenn es norddeutsch ist, muss es — eo ipso — ja auch komisch sein (weil es so lustig klingt).

Doch genug Norddeutschen-Humor-Bashing. Es gibt ja auch guten Humor aus dieser Region. Habe mir gestern abend den lang auf DVD ersehenten „Härtetest“ angeschaut. Ich war vorher voller Zweifel, ob dieser Film auch Jahre später und außerhalb des geliebten Hasetor-Kinos in Osnabrück so gut funktionieren würde. Geht aber gut: Janek Rieke ist immer noch glaubwürdig bis ins letzte, Lisa Martinek ist zum Umfallen hinreißend und Rudi Völler — davon gibt’s nur einen. Die Lieblingsszene, die damals ungeschnitten als Trailer für den Film Werbung machte, ist wirklich eine der Sternstunden des jungen deutschen Kinos.

Auch das DVD-Zusatzmaterial ist sehenswert. Zehn Jahre später erzählt Janek Rieke in den Interviews mit dem Blick eines erfahreneren Filmschaffenden sehr detailreich und liebevoll von seinem Film und den Leuten, mit denen er zusammengearbeitet hat. Ich bin ja sonst kein großer Fan von diesen Features. Meistens hört man da nur die Euphorie raus, wie toll das aktuelle Projekt gerade ist und wie super die Leute und die Grenze zwischen Werbefilmchen und Dokumentation ist sehr fließend. Aber hier: Prima. Die zehn Jahre Abstand geben eine (selbst-)kritische Distanz, die den Ton der Interviews sehr durchdacht klingen lässt.

Und sonst? Wie bringe ich in diesem Text noch das Pauli-Spiel von gestern unter? 2:0 gegen die Fortuna aus der Mutterstadt. Ideologisch ein wenig schwierig und emotional belastet, dieses Duell. Aber nach dem Desaster am 11.11. in Düsseldorf war das gestern eine schöne Entschädigung. Bis auf den Kopfschmerz und das generelle Unwohlsein.

(Eingeordnet unter „Uncategorized“, weil es nirgendwo so richtig passt.)

Da bin ich mal ein paar Tage weitgehend offline…

Und wer, bitte, soll das alles lesen?

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Das waren gerade mal vier Tage mit reduziertem Online-Anteil. Wie soll’n das bitte werden, wenn ich mal in den Urlaub fahre?

Morgen wegen Teambildung geschlossen.

Nach vier Tagen unterwegs sein für die Firma bin ich gerade noch ins Büro gegangen, um ein paar Mails aufzuarbeiten. Der Abend ist ohnehin gelaufen. Morgen ist ein eintägiger Teambildungs-Workshop mit anschließendem Übnernachten im Tagungshotel. Haltet mich für einen Soziopathen, aber angesichts der Tatsache, dass ich drei Wochen am Stück für den Laden unterwegs sein werde, hätte ich nichts gegen einen netten Abend allein bei mir zu Hause, statt der „Piep-piep-piep, wir haben uns alle lieb“-Veranstaltung morgen. Mir graut jetzt schon vor den gruppendynamischen Spielchen.

Wenn ich mir das so schlecht rede, wie’s geht, kann ich nur noch positiv überascht werden.

Hauptsache, ich bin am Samstag wieder rechtzeitig in der Stadt, um um 13 Uhr einen Platz in der Gegengerade am Millerntor zu finden, wenn zum sportlichen Ereignis des Jahres die Fortuna aus Düsseldorf nach St. Pauli kommt. You’ll never walk alone.

Apothekenpreise und Suchtverhalten

Vor einigen Wochen befiel mich ein fieses Augenzucken. Offenbar rächte sich mein Körper für meine Redensart „Siehst Du mein nervöses Zucken im Auge“, wenn mir etwas seltsam erscheint. Ich diagnostizierte Magnesium-Mangel und der Lieblingshausarzt Dr. P. bestätigte, dass meine Idee, Magnesium gegen mein Augenzucken zu nehmen, sehr richtig war. Wieviel? „Der limitierende Faktor ist Ihr Durchfall“.

Seitdem habe ich langsam die Dosis gesteigert. Von den Budni’schen Tabletten mit 80mg Magnesium (drei bis vier am Tag) bin ich umgestiegen zu denen aus dem Wühltisch der Apotheke. Die haben immerhin 100mg pro Tablette. Auch davon nehme ich ca. 3 oder 4 am Tag und übersteige die empfohlene Tagesdosis von 200mg mittlerweile deutlich. Doch auch das hat noch nicht die versprochenen Nebenwirkungen ausgelöst. Beim Hertie gefühlten Karstadt in Barmbek erstand ich eine Rolle mit 250mg Tabletten. Davon zwei am Tag gingen auch gut.

Heute brauchte ich neuen Stoff. Bin Magnesium-Junkie geworden. In der Apotheke am Oberbilker Markt fragte ich nach der Droge, der Apotheker bot mir 20 Tabletten für 8,60 Euro an. Das ist ca. zehnmal mehr, als ich bisher gezahlt habe. OK, Düsseldorf ist teuer — aber Hamburg ist ja auch nicht ganz billig. Ich drückte mein Erstaunen aus und wurde belehrt, dass es nicht nur auf die Menge Magnesium ankommt, sondern auch auf die Darreichungsform und wieviel der Körper davon umsetzen kann. Mag ja alles sein, aber dafür zehnmal soviel ausgeben? Dann doch lieber mehr nehmen und auf die gleich absorbierte Menge kommen. Kann mir jemand erklären, ob der Apotheker mich über den Tisch ziehen wollte, oder ob sein teures Präparat wirklich soviel besser ist?

Bin dann doch zu Schlecker gegangen (ich weiß, macht man nicht…), und habe dort mit zitternden Händen eine Rolle megadyn sport Brausetabletten erstanden. 400mg, Alder, 400. Da zuckt gar nichts mehr! Zwei am Tag und ich bestehe nur noch aus hochreinem Magnesium. Ich nähere mich keinem offenen Feuer mehr, aus Angst, sofort zu verglühen.

Pitschepatschenass

Lu freut sich über das Gewitter, ich habe es auf dem knappen Kilometer von der Straßenbahnhaltestelle zu Mutters Wohnung von oben, unten, vorne, hinten und von der Seite mitbekommen. Das war am Anfang nicht so schön.

Schön an einem solchen Regen ist immer erst der Moment, an dem es egal wird, wie nass man ist. Wenn die Haare Kopfhaut trotz der Mütze völlig nass ist. Wenn das kalte Wasser in den Schuhen durch die Füße so erwärmt ist, dass es schon wieder als Wärmeisolierung gegen neues Wasser wirkt. Wenn die Hosenbeine keine Feuchtigkeit mehr aufnehmen können und an den Unterschenkeln kleben. Oder an den Oberschenkeln.

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