Monthly Archive for August, 2007

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Wissenschaft in Comics (*Seufz*)

Jaja, weiß schon, man darf bei Comicverfilmungen nicht gerade mit messerscharfem Verstand an der Story herumdoktern, aber manchmal, wirklich nur manchmal, wäre es schön, wenn die Texter vor dem Schreiben mal den Kopf einschalteten. Amango preist die Fantastic Four Verfilmung an mit den Worten:

Der apokalyptische Silver Surfer durchquert die Galaxie auf seinem weltraumtauglichen Surfbrett mit Überschallgeschwindigkeit. Sein nächstes Ziel: die Erde…

Oh, wow, Überschallgeschwindigkeit. Im Weltall. Je nachdem, wo der Silver Surfer auf seinem weltraumtauglichen Surfbrett in der Galaxis gestartet ist, hat er bei Überschallgeschwindigkeit ja noch ein wenig Zeit vor sich und wir noch ein paar Jährchen Ruhe, bis wir uns ernsthaft Gedanken über die Verteidigung unseres Planeten machen müssen.

Weckt mich, wenn er die äußeren Regionen des Sonnensystems erreicht hat.

Und zur Linken sehen Sie…

A propos Köln: Dass alle, aber auch wirklich alle Züge, die von Deutz kommend in den Kölner Hauptbahnhof einfahren wollen, ein paar Minuten auf der Hohenzollernbrücke stehenbleiben müssen, hat nichts mit dem Ablauf im Bahnverkehr zu tun, sondern ist eine rein tourismusfördernde Angelegenheit des Kölner Stadtmarketings, oder?

Bitte keine Sprachtherapie für mich

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Trackback aus Köln

Den genauen Wortlaut bekomme ich nicht mehr hin, aber als der frisch gebackene Schwiegervater meiner kleinen Schwester in seiner Bräutigamvaterrede am Samstag abend so etwas sagte wie

Auf seiner Website schreibt der Bruder der Braut […]

wusste ich, dass ich mir unmittelbar nach der Rückkehr nach Hamburg ein ganz, ganz fettes manuelles, selbst gebasteltes Trackback in diesen Blog setzen kann. Eins, auf das ich sehr stolz bin.

Vielleicht die Tage ein wenig mehr darüber. Nun muss ich erstmal schlafen gehen und eine der intensivsten und anstrengendsten Wochen meines Lebens zu Ende gehen lassen. Gute Nacht.

Teelichte (zu vermeidende Haushaltsgegenstände 3)

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Drittens: Teelichte (100er, Artikelnummer 952.001.00.00) gekauft bei Max Bahr. Wie um alles in der Welt konstruiert man ein Teelicht, bei dem maximal die Hälfte des Brennstoffs verbrennt, bevor der Docht so ungünstig runtergebrannt ist, dass er — umgeben von unbenutztem Wachs — kümmerlich verendet? Teelichte sind ja nun wirklich das, was wir in der IT eine „verstandene Technologie“ nennen, eine Commodity, ein Gebrauchsgegenstand, bei dem keine Innovationen mehr notwendig sind, sondern den man einfach nur noch herstellen muss. Außer, man verwendet statt Wachs oder Paraffin irgendein schwer entflammbares Material. „Brenndauer: +- 4h“ steht auf dem Etikett. Die Laborbedingungen möchte ich sehen. Vermutlich ist es dasselbe Labor, in dem die Batterielaufzeiten von Notebooks gemessen werden.

Streichhölzer (zu vermeidende Haushaltsgegenstände 2)

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Zweitens: Risaer Streichhölzer bei Rewe, im gefühlten 10.000er Pack. Die Funktionsweise von Streichhölzern ist einfach beschrieben: Das Streichholz wird an der aufgerauten Seite Packung entlanggeführt, durch irgendeine chemische Reaktion, die man als Abiturient mal verstanden haben sollte, entzündet sich der Zündkopf. Einfach. Aus eher solidarischen Gefühlen mit Ostdeutschland griff ich letztens bei Rewe zu den Zündhölzern aus Risa. Mein persönlicher Beitrag zum Aufbau Ost. Das hätte ich mir schenken können, selten hatte ich so schlechte Streichhölzer wie diese. Ich bin vielleicht ein wenig penibel, aber wenn jedes dritte Streichholz abbricht, weil es viel zu dünn ist, das Holz splittert oder der Schwefelkopf entweder zu sparsam oder aber viel zu groß ist, dann nervt das gewaltig. Von der Reibfläche ganz zu schweigen, die nach zehn Hölzern abgewetzt ist. Meine nächsten Streichhölzer kaufe ich bei Manufactum. Da sind sie zwar exorbitant teuer, aber dafür muss ich bei denen nicht über den Aufbau Ost nachdenken.

Mein neues Duschtuch (zu vermeidende Haushaltsgegenstände 1)

Zurzeit nerven mich veschiedene Dinge in meinem Haushalt. Bitte vermeidet den Kauf dieser Gegenstände, Ihr ärgert Euch dusselig. Reicht ja, wenn ich das für Euch mache.

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Erstens: Manguun Duschtücher, im Doppelpack bei Kaufhof. Die Funktionsweise eines Duschtuchs ist einfach beschrieben: Der Benutzer steigt nass aus der Dusche, nimmt das Handtuch und rubbelt sich trocken. Das Duschtuch ist hinterher nass. Einfach. Eine andere Philosophie verfolgt der Hersteller des Manguun Duschtuchs. Dieses Duschtuch ist absolut wasserabweisend. Ich steige aus der Dusche, greife zum Duschtuch, das Wasser klatscht vom Duschtusch ab und hängt irgendwo zwischen Körper und Tuch, aber halt nicht im Tuch. Ist die Idee, dass durch heftige Trockenbewegungen das Wasser verdampft? Keine Ahnung. Morgen versuche ich es mit einem Fensterleder. Dürfte den ähnlichen Effekt haben. Mistding. Außerdem flust und fusselt mir das blöde Tuch (zusammen mit seinem kleinen Bruder: Handtuch) auf’s Unangenehmste das Bad voll. Und mich, nach den vergeblichen Versuchen, mich damit abzutrocknen. Wie häufig muss man ein Handtuch waschen, bis es Wasser aufnimmt und nicht mehr flust?

Bin gerade mal nicht da

Für eine Woche gibt es hier keine Live-Beiträge. Bin irgendwo in Süddeutschland bei einem Seminar. Also bitte keine Aufregung, wenn ich mal nicht auf Kommentare antworte.

Ach, noch eins: Wenn die Lokführer wirklich in der nächsten Woche streiken sollten und ich aus diesem Grund auch nur im Ansatz zu spät zu Schwesterchens Hochzeit am nächsten Wochenende kommen sollte, werde ich höchstpersönlich fünf von Euch aufknüpfen. Und mir nie wieder der Lokführerrucksack aus dem Bahnshop 1435 wünschen.

Saisoneröffnung

Da ich wegen Schwesterchens Hochzeit zum ersten Punktspiel nicht am Millerntor sein kann, gab es heute schon die Saisoneröffnung beim Pokalspiel gegen Leverkusen.

Irgendwas war anders als sonst: B. und ich haben uns relativ früh getroffen und waren um kurz nach 2 Uhr am Stadion. Dort stauten sich die Massen vor den Eingängen, die noch geschlossen waren. Seltsam, sonst ist doch immer schon zwei Stunden vor Anpfiff Einlass. Es dauerte auch noch ein wenig, bis wir an den Kontrollen vorbei waren. Auf die Uhr geschaut habe ich nicht, aber wir waren maximal eine Dreiviertelstunde vor Anpfiff im Stadion.

Vorher dem Spiel gab es natürlich die Saisoneröffnungswurst. Auf die habe ich mich seit Tagen gefreut. Bier und Wurst gehören mittlerweile zum Stadionritual, allmählich bekomme ich auch meine Blase in Griff und muss nach einem Bier nicht tausendmal aufs Klo rennen.

Außerdem hat das Catering gewechselt. Die drei Damen vom Grill fehlten, die sich immer so über Trinkgeld freuen und kurz den Münzen einen Schmatz geben, bevor sie in die Trinkgeldkasse wandern. Auch die Sicherheitsfirma schien mir eine neue zu sein. Sind da neue Verträge geschlossen worden?

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(Stadionwurst. Bier fehlt, da B. noch in der Schlange steht.)

Eine freundliche Geste beim Einlaufen der Mannschaft: Alle trugen T-Shirts mit Florian Lechners Namen und der Rückennummer 2. Auf der Brust wünschte man ihm Gute Besserung für seinen Wadenbeinbruch. Mir schwante schon Böses, dass Lechner heute nicht spielen sollte, aber die Sorge war ja unbegründet. Die Mannschaft fügte sich gut zusammen, besonders beeindruckend war Neuzugang Björn Brunnemann. Irres Ballgefühl. Wenn St. Pauli in dieser Form weiterpsielt, steht uns eine spannende Saison ins Haus.

Das Spiel war spannend. Es fehlten ein paar Tore, aber als nur noch eine halbe Stunde zu spielen war, wurde die Spannung unerträglich. Dann die Erlösung in der 87; das Endergebnis dürfte ja mittlerweile weitgehend bekannt sein.

Für den kleinen Bruder als Leverkusen-Fan hat es mir natürlich ein wenig Leid getan, aber dafür kann sich Bayer 04 jetzt ganz auf die Bundesliga konzentrieren. Am 12.08. ist Auslosung der nächsten Runde. Nächstes „B“, bitte.

Können wir bitte den Linksverkehr einführen?

Ich stoße häufig mit anderen Leuten zusammen. Fast zumindest. Kommt mir jemand auf dem Bürgersteig entgegen und wir haben nicht genug Platz, aneinander vorbeizugehen, machen wir beide eine Ausweichbewegung. Mein Gegenüber macht einen Schritt nach rechts, ich mache einen Schritt nach links. Im Ergebnis kommen wir uns bedrohlich nahe. Manchmal führt mein Linksdrall zu einem Lächeln, häufiger blicke ich in irritierte Gesichter.

Diese Woche fiel mir ein Stein vom Herzen, als ich im Abendblatt einen Artikel (leider ohne Link) las, in dem über den Aufbau von Supermärkten gesprochen wurde. Kernaussage: Supermärkte sind immer so aufgebaut, dass man von rechts nach links geht, weil der Mensch einen Linksdrall hat [Meta: die offensichtlich naheliegenden politischen Kalauer kann bitte die Kabarett-Fraktion aufgreifen].

Offenbar lebe ich bei meinem Verhalten auf Bürgersteigen meinen Linksdrall nur stärker aus als andere. Könnte aber auch eine Erklärung dafür sein, dass ich mich im Linksverkehr in anderen Ländern so gut zurecht finde. Die Umgewöhnung ging jedesmal sehr gut vonstatten, lediglich ein einziges Mal gab es eine brenzlige Situation beim Abbiegen, als ich auf einmal im Gegenverkehr stand.

Sollte ich Euch auf der Straße das nächste Mal umrennen, nehmt es mir bitte nicht übel, es liegt in meiner Natur.