Zu Gast sein am Millerntor

Nach solchen Spielen wie dem gestern abend am Millerntor ist es ab und zu zu beobachten, dass die Spieler der Gästemannschaft erschöpft, aber dennoch fasziniert vor der Kulisse der 19.200 15.400 stehen und mit ansehen, wie der FC St. Pauli von seinen Fans gefeiert wird. Das war gegen Wuppertal so, als kurz vor Weihnachten das Abschiedsfeuerwerk für die Südtribüne abgefackelt wurde, das war gestern so, als die Ahlener in einer starken Partie gegen Ende drei Tore kassiert haben. Der eine Ahlener Spieler lag noch auf dem Boden und man merkte, dass er sich kaum trennen wollte.

Habe mich schon häufiger gefragt, wie es wohl für einen jungen Regionalliga-Spieler einer Gästemannschaft ist, ins Millerntor zu kommen. Zu Hause spielt der vor 5.000 Leuten wenn es eine erste Mannschaft ist, vor 500 Zuschauern, wenn es die U23 Mannschaft eines Bundesligaclubs ist und vor 50 Leuten, wenn zeitgleich die Bundesliga-Mannschaft spielt. Am Millerntor läuft er in einer Formation auf den Platz, choreographiert zum Übergang von den Glocken zu den Gitarren in Hell’s Bells, in den Jubel eines üblicherweise ausverkauften Stadions. Da kriege ich ja als Zuschauer immer schon ein wenig Gänsehaut — wie ist das dann erst für den aufstrebenden Spieler von auswärts? Muss einfach nur geil sein.

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