Wagemutig: Filme gucken im Zug

Auf der Rückfahrt von meinem Wochenendausflug in der Nähe von Darmstadt wollte ich mir die lange Fahrt im vollen ICE mit einem Film auf dem Laptop vertreiben. Einer der Freunde aus Düsseldorf hatte mir seine Y tu mamá también DVD geliehen, ein wenig was mit Anspruch, zumindest kann ich versuchen, mich durch Originalton und Untertitel durchzubeißen.

Keine gute Idee. Wer den Film kennt, weiß vielleicht, dass es nicht die Art Film ist, die man unbefangen schaut, wenn man sehr nah neben einer anderen Person sitzt, die man nicht kennt und man nicht sicher ausschließen kann, was die Leute hinter einem in dem Spalt zwischen den Sitzen so mitkriegen.

Um’s auf den Punkt zu bringen: Die ersten fünf Minuten wird hauptsächlich gepoppt. Mit ein wenig Dialog um die Charaktere vorzustellen, aber hauptsächlich sieht man in diesen ersten Minuten Titten und Ärsche. Ich war, um es milde zu formulieren, ein wenig unentspannt in dieser Situation. Nicht etwa wegen eigener Erregung, sondern eher weil mir sehr schnell deutlich wurde, dass ich der jungen Frau mit dem „Deutsch lernen 10. Klasse“-Buch neben mir das Passivgucken dieses Films vielleicht nicht so einfach zumuten sollte, ich könnte ja Probleme mit dem Jugendschutz bekommen. Oder als lüsterner Sack durchgehen, was schlimmer wäre.

Habe mich dann nach einer kurzen Szene ohne Sex (um zumindest deutlich zu machen, dass ich keinen Porno gucke, sondern einen Film mit Handlung) gegen den FIlm entschieden und mir stattdessen „Good Night and Good Luck“ angeschaut, bei dem ich sicher sein konnte, dass ein solches Desaster nicht passiert.

War eine gute Entscheidung. Der Film geizt nicht mit Höhepunkten, wie ich später fest stellte, als ich mir den Rest des Films zu Hause anschaute.

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