Ich stoße häufig mit anderen Leuten zusammen. Fast zumindest. Kommt mir jemand auf dem Bürgersteig entgegen und wir haben nicht genug Platz, aneinander vorbeizugehen, machen wir beide eine Ausweichbewegung. Mein Gegenüber macht einen Schritt nach rechts, ich mache einen Schritt nach links. Im Ergebnis kommen wir uns bedrohlich nahe. Manchmal führt mein Linksdrall zu einem Lächeln, häufiger blicke ich in irritierte Gesichter.
Diese Woche fiel mir ein Stein vom Herzen, als ich im Abendblatt einen Artikel (leider ohne Link) las, in dem über den Aufbau von Supermärkten gesprochen wurde. Kernaussage: Supermärkte sind immer so aufgebaut, dass man von rechts nach links geht, weil der Mensch einen Linksdrall hat [Meta: die offensichtlich naheliegenden politischen Kalauer kann bitte die Kabarett-Fraktion aufgreifen].
Offenbar lebe ich bei meinem Verhalten auf Bürgersteigen meinen Linksdrall nur stärker aus als andere. Könnte aber auch eine Erklärung dafür sein, dass ich mich im Linksverkehr in anderen Ländern so gut zurecht finde. Die Umgewöhnung ging jedesmal sehr gut vonstatten, lediglich ein einziges Mal gab es eine brenzlige Situation beim Abbiegen, als ich auf einmal im Gegenverkehr stand.
Sollte ich Euch auf der Straße das nächste Mal umrennen, nehmt es mir bitte nicht übel, es liegt in meiner Natur.
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