Eigentlich lohnt sich das ja nicht. Wenn nicht ein Feiertag ans Wochenende grenzt, ist es schon ein ziemlicher Akt, zuerst vier Stunden mit dem Zug von Hamburg nach Düsseldorf zu fahren, dort in ein Auto umzusteigen und nochmal zweieinhalb Stunden Fahrtzeit draufzulegen, um mit ein paar unverrückbar guten Freunden anderthalb Tage in der Eifel zu verbringen.
Andererseits gibt es kaum einen Ort, an dem ich soviel Ruhe verspüre wie in unserem Haus in dem kleinen Dorf im Landkreis Wittlich. Dort kann ich mich fallenlassen, in Erinnerungen an unzählige Ferien mit der Familie schwelgen und gleichzeitig merken, dass diese Wochenenden mit dem Schulfreundeskreis in den letzten Jahren eine wunderschöne Tradition geworden sind.
Spazierengehen im Wald, herumlümmeln um den großen Kaminofen, mit sinnloser Konstanz leckere Dinge in mich hineinstopfen, das geht sehr gut in dem Stammhaus der Familie, in dem Dorf, aus dem meine Sippe sich vor Generationen verabschiedet hat, aber zu dem immer noch eine enge Beziehung besteht.
Ein großes Vergnügen ist auch immer wieder zu sehen, wie gut die Freunde eingespielt sind. Da muss niemand zweimal gebeten werden, irgendwo Hand anzulegen. Es muss nicht ausgelost werden, wer am Abend kocht und wer sich drum kümmert, dass die Öfen dauernd heiß sind, vom rituellen Hausputz am Abreisetag ganz zu schweigen.
Und weil das alles soviel Spaß macht, lohnt es sich eben doch umso mehr, dort hinzufahren. Wenn es auch nicht mal 48 Stunden sind, die wir dort verbracht haben. Hat sich angefühlt, wie eine kleine Woche Urlaub. Hach, seufz.
Wie ist die telefonverbindung!?
Es ist immer ein nahezu ritueller Akt, aus dem Dorf herauszufahren, auf die Anhöhe hinter dem nächsten Ort zu fahren, dort das Telefon gen Himmel zu halten und zu rufen „Mast, sieh mich, gib mir ein Signal“.
Einmal fuhr ich in die Kreisstadt und drei Leute gaben mir ihre Telefone mit, auf dass ich sie kurz ans Netz hänge, zwecks des Empfangs möglicherweise eingetroffener SMS.
Im Dorf geht übrigens D1. Darf man noch D1 sagen? T-Mobile halt.
Nicht außer acht zu lassen, wäre da auch die große Trommel die einst am Spritzenhaus stand. Sie diente lange Jahre einzige Kommunikation mit der Außenwelt….bevor T-mobile kam….!