Heute großes Bekenntnis gegen Diskriminierung von Homosexuellen im Stadion: Die Spieler trugen beim Einlauf ein Transparent mit der Aufschrift „keine Schwulenhatz im Stadion“ oder so. Ganz allerliebst auch der am EIngang verteilte Flyer zu der Aktion: „Gegen die Diskriminierung von Schwulen und Lesben im Fußball“. Der erste Satz ist Gold wert: „Diskriminierung ist meistens schlecht.“ Da fehlt mir doch die letzte Konsequenz. Außerdem interessiert mich brennend, gegenüber wem Diskriminierung nicht schlecht ist, wo man vielleicht selbst als alter Diskriminierungsgegner ein Auge zudrücken kann, wir haben ja alle unsere schwachen Momente.
Das Fanlied der Wehener wurde nicht gespielt, weil es urheberrechtlich nicht gestattet war. Zu Hause geht’s, aber auswärts sind die Rechte nicht freigegeben. Der Rechteinhaber scheint ein echter Anhänger des Vereins zu sein, wenn man so großherzig mit seinen Fans umgeht.
(DSL geht noch. Mal sehen, wie lange.)
Lieber Alexander, Du darst nicht nach dem Gegenüber fragen, sondern nach der Position: Diskriminierung ist meistens schlecht, es sei denn, Du bist am Ruder. :-)
Hajo
Sehr schön! Dazu das immer wahre Zitat aus Clerks:
Randal: I’m a firm believer in the philosophy of the ruling class. Especially since I rule.
Ich glaube eine offizielle Liste der Gruppierungen, die diskriminiert werden dürfen, gibt es nicht. Ist ja auch immer sehr vom Zeitgeist abhängig.
Rechte und/oder Kampfhundbesitzer stehen aber ganz weit oben. Beim frauenfeindlichen Islamisten bin ich mir nicht sicher. (Hups, ich darf nicht vergessen diesen Eintrag zu anonymisieren)
Eckart: Habe mir beim Verfassen des Eintrags lebhaft vorgestellt, wie die Autoren des Flyers beisammen saßen, sich total einig waren, dass Diskriminierung ganz, ganz furchtbar verabscheuungswürdig sei, bis einer (eher im Spaß) auf die Idee kommt, dass Nazis diskriminieren — ja doch, irgendwie — ganz OK sein könnte. Woraufhin eine mehrstündige Diskussion entbrannte und die Gruppe fast daran zerbrochen wäre, dass die einen die Formulierung aufweichen wollten und die anderen die Absolutheit der Aussage beibehalten wollten. Hinterher war es den einen egal und den anderen auch. Das Bier war alle.
(Meine hochschulpolitischen Erfahrungen, übertragen in das Umfeld des linksalternativen Kiezclubs.)
Dazu gab es bei Pauli kürzlich das hier:
http://neobazi.net/archives/8206
(ich hoffe, dieser link ist erlaubt, weil gut)
Olaf
Tja. Die einfachste Lösung wär‘ wohl jeder würde jeden diskriminieren, und vor allem auch sich selbst. Dann säßen wir alle im selben Boot. Eine Diskriminierungspflicht gehört her (anfangs zumindest sonntäglich), weg mit den Verboten!
So. Ich fang‘ mal an. Tschü-ü!
Kann mich nicht erinnern, jemal ein Blog von Anfang bis Ende wirklich gelesen zu haben. Dabei dann wirklich immer ein Schmunzeln im Gesicht.
Gut geschrieben, Kompliment!