Abschied von Mathilda

Meine süße, kleine Mathilda will nicht mehr. Ich habe sie seit fast zweieinhalb Jahren und sie hat mein Leben ganz außerordentlich bereichert, so wie es kaum ein anderes technisches Gerät geschafft hat. Mit anderen Worten: Mein iPod ist kaputt.

Die Festplatte hat einen Hau weg. Vorgestern lief sie nicht richtig an, gestern tat sie wieder, ich konnte noch die 75. Folge der Couchpotatoes hören, aber als ich abends vorsichtshalber mal alles gelöscht habe, um die Festplatte beim Neubespielen mit ca. 30 GB Content einem Stresstest auszusetzen, blieb das Gerät mehrfach hängen — und iTunes gleich mit.

Kotze, Kotze, Kotze. War zwar klar, dass solche Gerät nicht für die Ewigkeit gebaut sind, aber dass nach 28 Monaten schon Schluss sein soll, finde ich ärgerlich. Dafür war der iPod doch ein wenig zu teuer. Oder nicht? 420 Euro habe ich im Sommer 2004 bezahlt, wenn ich mich richtig erinnere. Bei ca. 28 Monaten mit jeweils ca. 30 Tagen pro Monat ergibt das einen Tagespreis von 50 Cent. Hm. Dafür habe ich sehr viel Musik gehört, viele Bilder während des Urlaubs speichern können und vor allem einen Einstieg in die Welt der Podcasts bekommen, was meinen Medienkonsum wirklich umgekrempelt hat. Das ist mir 50 Cent pro Tag wert. Aber deutlich.

Mit dieser Milchmädchenrechnung im Kopf werde ich den heutigen Abend darüber sinnierend verbringen, ob das nächste Gerät ein Nano oder ein Video iPod sein wird. Dass ich einen neuen brauche, ist klar. Und da ich meine Seele an Steve Jobs verkauft habe, wird’s auch kein Zune, kein Sony, kein Creative, kein Archos oder wie sie alle heißen. Auch wenn der Kollege heute morgen erzählte, dass er über eBay einen 1 GB Flash-Player für 2,99 Euro gekauft hat — da bin ich sowas von markentreu.

Reparieren? Eher nicht. Eine neue Platte kostet ca. 150 Euro, eine gebrauchte immer noch 90 Euro. Zuzüglich Einbau, versteht sich. Will ich nicht. Sonst lasse ich ja immer mehr Dinge reparieren. Wenn mich der Schuster — wie gestern — traurig anschaut und mir sagt, dass die knapp zehn Jahre alten Winterschuhe (meiner Meinung nach topfit in Ordnung!) einen Riss in der Sohle haben und dass sich die neuen Absätze vielleicht nicht mehr lohnen, bin ich entsetzt: Die sind doch noch so gut wie neu! Aber bei einem technischen Gerät wie dem iPod sieht das anders aus.

Heute abend wird sinniert, morgen wird eingekauft. Der MC würde vielleicht so etwas sagen wie „Kinnings, was soll’s, muss ja raus, das Geld“ und so will ich es in diesem Fall auch halten.

4 Responses to “Abschied von Mathilda”


  • Mein aufrichtiges Beileid, dabei gab es doch gestern noch beruhigende Lebenszeichen. Hast Du den magic carpet trick schon probiert? Ansonsten empfehle ich dessen Steigerung, den concrete carpet trick. RIP, Mathilda.

  • so jung ist sie von uns gegangen…gedankenspiel: jetzt ein nano, der hat bei 2 Jahren noch nen geringeren tagessatz, und dann die 2.Generation des iphones…

  • Poor Matilda – but it’ll happen to us all sooner or later. If I was in your position, I’d get a video one-I was recently (battery death) and I did, and I LOVE the thing. I have numerous TV shows on it for long plane and train journeys, lots of pictures, the entire contents of my Powerbook, thousands of songs and still only a fraction of the 80GB is taken up. And I only charge it about once a month even though I use it every day. In terms of CHuFfs per GB, it was definitely the way to go and I guess the same is true for Euronen. Go on, you know you want to.

  • Herzlichstes Beileid auch von mir.

    Ich kann mich noch gut an den Moment erinnern, an dem Du mit Mathilda – damals noch (fast) jungfräulich verpackt – bei mir zu Besuch warst. Das war der Moment in dem ich einsah, dass auch ich ohne IPod nicht mehr lebensfähig bin.

    Ich plädiere für einen IPod Video. Der Nano ist einfach zu klein für Deine CD-Sammlung… und ausserdem hast Du ja eh immer Deine grosse Tasche dabei.

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