Briefwahlblues

Eigentlich würde ich gerne mal eine liberale Partei wählen. So eine richtige, die es ernst meint mit Bürgerrechten. Die eine, die sich so nennt, kann ich aber beim besten Willen nicht wählen. Ich hatte dieses Mal überlegt, das Kreuz bei der Briefwahl mal an einer anderen Stelle zu machen als sonst immer, vielleicht sogar bei der Partei, die sich die Liberalität auf die Fahne geschrieben hat.

Doch gestern abend, als ich über den Wahlzetteln saß und grübelte, was ich mit meinen 12 Stimmen mache, lief im Radio eine Diskussion, in der auch die stellvertretende Bundesvorsitzende der FDP vertreten war. Es ging um die Steuerhinterzieher in Liechtenstein (a propos Liechtenstein: Kann man da nicht gerade mal einmarschieren?) und während die anderen Teilnehmer der Diskussion die eine oder andere intelligente These zum Thema darboten, klang Frau Pieper wie eine durchgedrehte Phrasendreschmaschine, die mit bewundernswerter Unabhängigkeit vom Diskussionsthema die ewig gleichen Steuersenkungen forderte.

Schade drum, dachte ich, und machte das Kreuz an der üblichen Stelle.

1 Response to “Briefwahlblues”


Comments are currently closed.