Osterwochenendblues über die Jahre

Geplant: Gemeinsam mit der schönen Ubierin die uns beiden unbekannte Stadt Leipzig anschauen.

Gemacht: Mich mit Hilfe von Wikipedia und Google zum HNO-Spezialisten weitergebildet, treffsicher diagnostiziert, dass die Erkältung der letzten Woche sich zu einer veritablen Nebenhöhlenentzündung weiterentwickelt hat und eben diese mit den üblichen Hausmitteln wie Aspirin, Sinupret und vor allem: Nasendusche, Nasendusche, Nasendusche therapiert. Dabei kaum draußen gewesen. Festgestellt, dass man auch mit der ganzen Information der Welt an den Fingerspitzen den totalen Lagerkoller kriegen kann.

Gefürchtet: Nicht ganz so schlimm, wie am legendären Osterwochenende 1993, als ich Karfreitag bei den Eltern auszog und die folgenden drei Tage bis zum Vorlesungsbeginn bei ähnlich schlechtem Wetter wie dieses Jahr in der neuen, halb eingerichteten Bude (Wohnung kann ich dieses Souterraindings nicht nennen) in der unbekannten Stadt verbrachte. Aber damals hätte ich zumindest mal vor die Tür gehen können, was an den letzten Tagen wegen akuter Weggetretenheit eher flach fiel. Immerhin habe ich dieses Jahr keinen laut brummenden Kühlschrank mehr oder weniger direkt am Ohr, weil die Bude nur aus einem Raum bestand, ohne abgetrennte Küche. Eigentlich sogar ganz ohne Küche, falls sich „Küche“ durch die Anwesenheit von laufendem Wasser konstituiert. Das gab es nur nebenan im Bad. Stattdessen einen einfachen Sperrholzschrank mit zwei nicht mehr ganz taufrischen Kochplatten. Dafür aber ein souterrain-untypisch großes Fenster zum Garten, das viel Tageslicht reinließ. Immerhin etwas. Nur dass es an diesem verregneten Wochenende nicht viel Tageslicht gab, das sich hätte hereinverirren können. So war ich heilfroh, als nach drei einsamen Tagen der erste Tag des Studiums anbrach und ich mich wieder heraus in die Welt wagte.

1 Response to “Osterwochenendblues über die Jahre”


  • Ich weiß auch nicht, warum immer so viel an Ostern gearbeitet wird.
    Wir haben eben das komplette Wohnzimmer/Essecke und die Küche leer gemacht, damit der Maler morgen beginnen kann, die Tapeten von der Decke zu reißen.
    Dabei ist mir ein Gutschein in die Hände gefallen, der seit meinem letzten Geburtstag hinter dem Klavier lag. Das einzig Gute an diesem Tag.
    Und jetzt fängt es auch noch an zu schneien.

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