5:0, 5:0, 5:0

Versöhnt. Ach, das war ein Fußballnachmittag für’s Herz heute. B. und ich haben mal etwas Verrücktes gemacht: Die Gegengeradenkarten verliehen und stattdessen feist und überdacht auf der neuen Nordtribüne gesessen. Bei dem Scheißwetter war es das wirklich wert; keinen Bock auf eine weitere Erkältung, die von Ostern reicht mir noch ein wenig.

Ein schöner Ausgleich für die 0:2 Pleite im Hinspiel im Breisgau. Ich merke gerade, dass ich damals gar nicht geschrieben habe, dass ich für das Spiel nach Freiburg gereist bin. Die Freundin L. und ich saßen damals auf der Haupttribüne und mussten zusehen, wie der FC St. Pauli Stück für Stück auseinandergenommen wurde. Für die L. war es ihr erster Besuch in einem Stadion. Vor diesem Hintergrund war es sehr schön, anzusehen, wie sich die Hamburger die drei Punkte wiedergeholt haben und außerdem noch etwas für das Torverhältnis getan haben. Ein 5:0 habe ich am Millerntor noch nicht gesehen.

Wir saßen heute ganz in der Nähe des Gästeblocks. Direkt unter mir ein Freiburger Fan. Ich wies ihn darauf hin, dass ich genau weiß, wie es ist, mit dem Schal der Auswärtsmannschaft mitten im Heimblock zu sitzen. Vor dem Spiel tönte er noch, dass wir ja in der nächsten Saison mit ihrer zweiten Mannschaft vorlieb nehmen müssten. Später ging er dann häufiger mal Bier holen. Am Ende stand er etwas trotzig mit seinem Schal hochgereckt, als ob man ihm im Sandkasten das Förmchen geklaut hätte. Er machte sich wohl auf einen von Hohn und Spott erfüllten Abend mit seiner Freundin bereit, die sehr glühend die braun-weißen angefeuert hatte.

Großes Lob an die Freiburger Fans. Die kleinere Rauchbombe war schnell vergessen, als sie in der letzten Viertelstunde mehrfach „la ola“ starteten — eine ging sogar bis zur Südtribüne hinüber. Auch dass sie nach dem Spiel die Hamburger Mannschaft zum Abfeiern vor ihren Block forderten und sich mit lauten „St. Pauli, St. Pauli“ Rufen verabschiedeten (und die Hamburger sich mit „Freiburg, Freiburg“ revanchierten) — das sind die Gesten, die die freundlichen Auswärtsfans von den doofen Auswärtsfans unterscheiden.

Acht Punkte bis zum Abstiegsplatz. Das ist ein schönes Polster. Bitte nicht versauen. Bitte nicht so spielen, dass sich erst an den letzten beiden Spieltagen alles entscheidet — da bin ich im Urlaub und möchte gerne schon vorher den Klassenerhalt feiern.

2 Responses to “5:0, 5:0, 5:0”


  • Ich hörte auch schon davon; das muss ein Fest gewesen sein!
    Grüße aus Kiel,
    MC

  • Und der nächste Sieg folgte so gleich.
    Vielleicht sollte der hochnäsige Bundesligaverein der ersten Liga mal vorbei schauen, um sich eine Scheibe abzuschneiden. Die verlieren nämlich neuerdings gegen die Tabellenletzten.

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