Eckkneipen

Große Verwirrung allerorten nach dem „Knallerbsen-Urteil aus Karlsruhe“ (SZ). Bei mir auch. Bin schon jetzt genervt, dass vermutlich niemand sich dafür interessieren wird, dass nur die berühmten inhabergeführten Eckkneipen sich im rechtsfreien Raum bewegen, bis die Länder ihre Nichtrauchergesetze angepasst haben. Überhaupt Eckkneipen. Die berühmte Eckkneipe. Was ist denn mit Kneipen, die nicht an Straßenecken liegen? Geht es nicht gegen die Berufsfreiheit eines Wirtes, wenn er seine Kneipe in der Mitte einer Häuserzeile betreiben muss? Und was ist mit Kneipen mit mehr als 75 Quadratmetern? Werden nun Raumteiler aufgestellt oder Zwischenwände eingezogen, um den Raum kleiner werden zu lassen? Bis zu wieviel Fläche seiner Gaststätte würde ein Wirt verbauen, um wieder als „kleine Eckkneipe“ zu gelten? Lohnt sich eine Reduktion von 100 m2 auf 75 m2? Man kann zwar nur noch weniger Plätze anbieten, aber dafür kommen wieder mehr Raucher, ist die Räson dahinter.

Spekuliert mit! Was wird sich in Hamburg und anderen Bundesländern ändern (bis ein vollständiges Rauchverbt in der Gastronomie erwirkt wird)?

6 Responses to “Eckkneipen”


  • Es droht nun wieder ein Fleckerlteppich, der sich quer durch Deutschland zieht. Genauso wie das bis vor Kurzem war. Hamburg erlaubt – Niedersachsen verboten – Hessen erlaubt – Bayern verboten usw.

    Vollkommener Schwachsinn dieses Hickhack. Für was man in Deutschland alles Gesetze braucht ist schon erstaunlich. Und dann klappen sie nicht mal in der Durchsetzung….. Kindergarten Berlin…..

  • Oh ein Lebenszeichen von Alexander, dachte schon du erklaerst dich solidarisch mit den Hertiebeschaeftigten und demonstrierst taeglich vor dem Kaufhaus fuer die Erhaltung der Arbeitsplaetze in Barmbek.

    Grundsaetzlich begruesse ich das Urteil, zum Bier an der Theke gehoert einfach die Fluppe. Bierkneipen hat es in den Wintermonaten doch heftig getroffen. Allerdings glaube ich nicht, das es lange dabei bleiben wird. Es wird mehr die bayriche Loesung werden, die auf ein generelles Rauchverbot hinauslaeuft, also ohne Ausnahmen. Dann bleibt nur die Klubloesung. Selbst als Raucher fand ich es nicht unbedingt so schlecht, dass in Restaurants nicht mehr geraucht wurde. In Kneipen bzw. Bars, war es allerdings ein merkwuerdiges Gefuehl, dem Nitkotin zum Drink nicht mehr zu froehnen.

    Eine vernuenftige Loesung, die es aber bestimmt nicht geben wird, ist mE, einen bestimmten Prozentsatz der Kneipen als Rauckerkneipen (Analog dem Prozentsatz der Raucher im Viertel) weiterhin bestehen zu lassen, diese sollten allerdings ueber eine sehr gute Lueftung verfuegen. Die Lizenz der Rauchkneipen vergibt dann das Gewerbeamt, nachdem es geprueft hat, ob die Lueftung i. O. ist. Das haette mehrere Vorteile, Raucher fuehlen sich nicht mehr wie Aussaetzige, wenn sie vor der Tuer stehen muessen, der Pruef- und Regelwahn der Behoerden ist erfuellt, die Wirtschaft wird angekurbelt, bei den Preisen fuer Lueftungsanlagen. und Nichtraucher haben genug Alternativen zum Ausgehen. Vorher sollte aber noch unbedingt eine Befragung der Buerger erfolgen, damit die Erwachsenenraucherquote genau ermittelt wird, damit es nicht 30% der Kneipen werden, wenn in dem Quartier nur 20% Raucher leben.
    Klingt alles ein bischen kompliziert, macht aber nach laengerer Ueberlegung Sinn. Ich halte das fuer eine Win-Win Situation.

  • Ich finde die jetzige Lösung eigentlich ganz charmant: ein halbes Jahr Rauchverbot, ein halbes Jahr kein Rauchverbot. Und das immer im Wechsel.

    „Man muss ja auch nicht jeden Abend weggehen“ (wie meine Mutter immer gesagt hat). Als passionierter Nichtraucher wartet man dann einfach ein paar Monate oder flüchtet in ein benachbartes Bundesland in dem gerade Rauchverbot ist.

    Könnte man auch auf andere Bereiche ausdehnen, die dringend verboten gehören: Hundehaltung in der Großstadt, lautes Handy-Musikhören, Syltaufkleber auf Autos.

  • Wir scheinen zu den Ländern in Europa zu gehören, die es nicht gebacken bekommen, ein Rauchverbot durchzusetzen. Als wenn in Irland und Co die Pubs und Bars reihenweise pleite gegangen wären. Wäre das Rauchverbot ohne Ausnahme gewesen und so strikt wie in anderen Ländern, hätte es auch hier funktioniert. Nix mit Extraräumen und Sonderbratwürsten wie Raucherclubs in Currybuden. Ich werde wohl wieder seltener weggehen. Schade, war sehr nett das halbe Jahr ohne tränende Augen, stinkende Klamotten und Haare sowie den Kopfschmerz.

  • Und morgen verbieten wir den Knoblauch in U-Bahnen, Kaufhäusern und Büros, denn wer weiß wer sich da alles belästigt fühlt. Deutschland und seine Gesetze, ich find’s nur noch klasse :-D

  • Außer Vampiren dürfte an Knoblauch noch niemand gestorben sein – geschweige denn durch Passivriechen.

Comments are currently closed.