Geht doch kacken, Paketdienste

Die Post hatten wir ja vor einigen Tagen schon. Seit vorgestern habe ich das Vergnügen, Opfer von DPD zu sein. Dienstag hing eine Benachrichtigungskarte außen an der Haustür, dass man versucht habe, mir ein Paket zuzustellen. Morgen, so die Drohung, wolle man es wieder versuchen. Anbei lag ein Zettel mit einem Formular für eine Vollmacht, um dem Fahrer zu erlauben, das Paket woanders abzugeben.

Gute Idee, das Vollmachtformular außen an die Haustür zu kleben. Jemand kommt, sieht den Zettel, stellt sich die Vollmacht aus und mein Paket verschwindet auf Nimmerwiedersehen. Gut gedacht, DPD.

Als nächstes versuche ich anhand des Online Trackings herauszufinden, wer mir das Paket schickt. Rufe auf der DPD Website das Tracking Programm auf. Dort soll ich die Paketscheinnummer eingeben. Auf dem Benachrichtigungszettel steht aber nur eine Paketnummer, nicht die Paketscheinnummer. Gebe die Paketnummer ein. „Zu kurz“. Hm. Gebe zusätzlich dazu noch die Depotnummer ein, die in einem anderen Feld auf derselben Zeile steht. Damit geht es.

Gute Idee, die Terminologie innerhalb des Hauses nicht konsistent zu halten. Lass doch den Kunden selbst die Systematik der Nummernsysteme der DPD erarbeiten. Erhöht ja den Mitmach- und Spaßfaktor.

Dann die Telefonnummer auf dem Zettel angerufen, um Genaueres zu erfragen. Geschäftszeiten laut Zettel: 8 bis 19 Uhr. Es war halb sieben. „Piep-piep-piep. Die Nummer hat sich geändert, die neue Nummer lautet …“. Die neue Nummer angerufen: „Sie rufen außerhalb unserer Geschäftszeiten an. Sie erreichen uns zwischen 8 und 18 Uhr.“ Es war kurz nach halb sieben.

Gute Idee, mit dem Kunden Schnitzeljagd zu spielen und ihn so richtig glücklich zu machen mit der telefonischen Erreichbarkeit.

Vollmacht ausgefüllt: Abgabe bei den Nachbarn auf der Etage unter mir oder Versand an meine Büroadresse in der Innenstadt. Gestern Morgen die Vollmacht In einem Unmschlag an die Tür geklebt. Abends zurück: Keine Vollmacht mehr an der Haustür, kein Paket bei den Nachbarn abgegeben. Das Tracking-Tool faselt etwas von zweiter Zustellung, Kunde nicht angetroffen. Heute morgen vorsichtshalber bei DPD angerufen: An wen wird das Paket heute zugestellt? „Gar nicht, das liegt hier.“ Kann ich es abholen? „Ja, können Sie, wir sitzen in Wilhelmsburg“. Kurz überlegt, ob ich vor oder nach der Arbeit nach W-Burg fahren soll, für nach der Arbeit entschieden.

Zur Arbeit gekommen: Anruf vom Etgagendienst: Hier ist ein Paket für Sie angeliefert worden.

Gute Idee, DPD, mit dem Kunden eine persönliche Abholung zu vereinbaren und das Paket gleichzeitig auszuliefern. Hätte mich ja nur eine Stunde gekostet, zu Euch in die Walachei zu fahren.

Wisst Ihr was, Paketdienste der Welt? Ihr könnt mich alle mal. Ich betrachte Euch als notwendiges Übel, auf das man manchmal angewiesen ist. Über den Weg traue ich Euch nicht mehr.

5 Responses to “Geht doch kacken, Paketdienste”


  • Also ich empfehle einen Umzug in meinen schönen, Berliner Kiez.
    Ehrlich, ich nehme alle paar Tage Pakete für Nachbarn an. Sowohl den (meistens sehr gestressten, aber stets freundlichen) Fahrer der DHL als auch die (selten gestresste und trotzdem freundliche) Lieferantin des Hermes Versand kenne ich mittlerweile ganz gut. Nur ich kriege nie Pakete. Schickt mir aber auch niemand eins.
    Vielleicht ist Barmbek ja sowas wie die Endstation für inkompetente Mitglieder des Paketlieferantenkarussells. Wer sich über einen gewissen Zeitraum als vollständig unfähig erwiesen hat, Pakete auszuliefern, kommt dann einfach in Deinen schönen Stadtteil, um Dir das Leben ein wenig abwechslungsreicher zu machen.

  • Lustig.
    Wo ich grade davon schrieb:
    Jetzt klingelt doch tatsächlich ein (nach schweiß stinkender, aber dennoch sehr freundlicher) Hermes-Lieferanten und bitte HÖFLICH und unter einem Bombardement von ENTSCHULDIGUNGEN ob ich das (etwa schrankgroße) Paket von H&M annehmen könnte. Er könne es zwar auch wieder mitnehmen, und morgen wieder kommen, allerdings würden sich die nicht ablieferbaren Pakete mittlerweile stapeln.
    Und da denke ich an Dich paketgepeinigten Bruder, ärgere mich kurz über das neue (fast) Möbelstück und unterschreibe die Entgegennahme.

    Berlin, Berlin, wir liefern nach Berlin.

  • Alex, ich empfehle als neue Lieferanschrift die Anschrift von deinem kleinen Bruder.
    Und beim nächsten Aug-in-Augtreffen mit ihm, kann er dir alles übergeben. Somit hast Du kein lästiges warten mehr auf irgendwelche Paketdienste ;-)

  • also der einzig, der sich saudumm anstellt in der oben geschilderten Geschichte bit du doch selbt… peinlich peinlich…

  • also ich muss mal folgendes loswerden:
    hab mir was bestellt bei amazon (was genau hier unwichtig).
    Das paket sollte mir zugestelt werden von der DPD. aber welcher normale einer vollzeitbeschäftigung nachgehende deutsche bundesbürger ist denn bitte um 11.30 Uhr zu hause?????
    können die nicht nachdenken?

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