Immer wieder beeindruckend an der deutschen Sprache ist ihre Präzision im Ausdruck. Dachte sich wohl auch der Zugchef im IC929 am Freitag, als er mit einer Gelenkigkeit im Ausdruck, wie sie nur von Mitgliedern einer Organisation, die Begriffe wie „außerplanmäßiger Halt“ hervorbringt, errungen werden kann, verkündete:
Der Wagen mit der Ordnungsnummer 13 befindet sich heute nicht im Zug und fehlt deshalb. Fahrgäste mit Reservierungen für den Wagen 13, wenden Sie sich an das Zugpersonal zwecks Platzzuweisung.
Ich halte das für ein rhetorisches Mittel: „Die tautologische Pseudoargumentation“.
Hätte er nur gesagt, dass der Wagen fehle, hätten alle Fahrgäste gleich wieder gedacht „Warum fehlt denn dieser Wagen jetzt? Was ist das bloss wieder für eine Schlamperei? Typisch Deutsche Bahn!“. So wurde aber gleich die Begründung für das Fehlen mitgeliefert: Der Wagen ist nicht im Zug! Und alle denken „Ach so, na dann ist ja klar!“.
Kannst Du ja mal bei Wikipedia nachschlagen. Gibts bestimmt.
Geht mir auch so mit der Floskel „Wegen Verzögerungen im Betriebsablauf …” Will sagen: Der Zug kommt nicht pünktlich, weil der Zug unpünktlich kommt. Oder was sagt ein Philosoph dazu …?