Rechtsradikale Gematrie

Die Rechtsradikalen sind zwar primitiv in den Köpfen, aber für Zahlenspiele gerne zu haben. Da ziehen sie irgendeine Mystik raus. Besonders die 1 und die 8 haben es den Neonazis angetan, da A der erste, H der achte Buchstabe des Alphabets ist. Daraus kann man Hitlers Initialien basteln, oder auch den Hitlergruß in Form der Zahl 88 symbolisieren.

Anfang der Neunziger Jahre gab es in Mölln einen Treffpunkt der rechten Szene, der sich Club 88 nannte. Das ging damals durch die Medien und der Zusammenhang zwischen der Zahl und den Neonazis blieb kaum jemandem verborgen. Außer vielleicht den Leuten, die in Mecklenburg(!!!) das Feriendorf Fleesensee kontruiert haben, und ausgerechnet dem Jugendzentrum den Namen „Pier 88“ gaben, weil es halt im achtundachtzigsten Haus der Ferienanlage stand. Auf meinen Brief an die Verwaltung des Feriendorfs, in dem ich sie darauf aufmerksam machte, erhielt ich nie eine Antwort.

Nun macht mich der treue Leser Eckart auf eine Pressemeldung aufmerksam, die ich zwar zur Kenntnis genommen hatte, mir aber nichts gedacht hatte. Der Einfachheit halber zitiere ich hier ausnahmsweise mal wieder Spiegel Online:

„Einigung nach jahrelangem Rechtsstreit: KarstadtQuelle wird die Erben der von den Nazis enteigneten jüdischen Kaufmannsfamilie Wertheim entschädigen. Nach Angaben der Jewish Claims Conference zahlt der Konzern 88 Millionen Euro.“

Dazu Eckart:

88 Millionen, ja? Ausserdem könnte man den Erben in den Kaufhäusern einen tausendjährigen Rabatt von 1,8% einräumen. Nur so als Idee.

Ob da wohl mehr hintersteckt? Den Erben nochmal nachträglich einen reinzuwürgen? Lasst die Verschwörungstheoretiker von den Leinen!

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